Dada: Kunst im Experiment
Dozent/in |
Prof. Dr. Hannes Rickli |
Veranstaltungsart |
Proseminar |
Code |
HS161280 |
Semester |
Herbstsemester 2016 |
Durchführender Fachbereich |
Wissenschaftsforschung |
Studienstufe |
Bachelor |
Termin/e |
wöchentlich (Fr), ab 23.09.2016, 12:15 - 14:00 Uhr, 4.B01 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
wöchentlich |
Inhalt |
Künste und Wissenschaften sind in vielfältigen Weisen miteinander verbunden. Bis ins 19. Jahrhundert war die Bildende Kunst jedoch meist die Dienende, die wissenschaftliche Erkenntnisse anschaulich machte. Ein radikaler Bruch erfolgte, als vor genau hundert Jahren in Zürich die Dada-Bewegung ausgerufen wurde. Nur kurz in Aktion, war dies die erste weltumspannende Vernetzung von Künstlerinnen und Künstlern, die vor dem Hintergrund des 1. Weltkriegs die herrschenden Wert- und Wissensordnungen radikal infrage stellte. Im Rückblick gilt Dada als eigentlicher Paradigmenwechsel in der Kunst im Sinn von Thomas S. Kuhn («Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen»). Die Kunst entwickelte einen Eigensinn, indem sie ihre Medien, beispielweise die Sprache oder das Bild, anarchischen Experimenten unterwarf. Dabei entdeckte sie neue Felder, das Unbeachtete des Lebensalltags etwa oder die Notwendigkeit, sich mit zeitgenössischen Wissenschaften und Technologien kritisch auseinanderzusetzen. Das Seminar bewegt sich entlang folgender Fragen: - Welche «Nachwirkungen» von Dada sind in heutigen Kunstpraktiken aktiv? - Welche spezifischen Erkenntnisformen befördert künstlerisches Experimentieren? - Welche Formen aktueller gegenseitiger Bezugnahmen von Kunst und Wissenschaft lassen sich unterscheiden? Im Seminar werden Texte zum Verhältnis von Kunst und Wissenschaft sowie Künstlertexte gelesen; einen integralen Bestandteil des Seminars bilden ferner Besuche in Ausstellungen, Sammlungen und Künstlerateliers (Fahrtkosten werden erstattet). |
Lernziele |
Exemplarische Einsicht in die der Bildenden Kunst eigenen Forschungsweisen, in ihr Experimentieren und den damit gewonnen Zugängen zu Phänomenen und deren Darstellungen, die den Wissenschaften normalerweise nicht zugänglich sind. |
Sprache |
Deutsch |
Begrenzung |
Maximal 12 Personen
Kriterium: Interesse |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Protokoll) / 4 Credits
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Hörer-/innen |
Ja |
Kontakt |
hannes.rickli@zhdk.ch
hannes.rickli@doz.unilu.ch |
Literatur |
Ausschnitte aus Grundlagentexten der Wissenschaftsforschung (Thomas S. Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen [1976]; Hans-Jörg Rheinberger, Experiment, Differenz, Schrift [1992]) sowie Texte von KünstlerInnen des Dadaismus. Ein PDF-Reader liegt zu Beginn des Seminars bereit. |
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