Dozent/in |
Dr. Katja Hericks |
Veranstaltungsart |
Masterseminar |
Code |
HS161488 |
Semester |
Herbstsemester 2016 |
Durchführender Fachbereich |
Soziologie |
Studienstufe |
Master |
Termin/e |
Fr, 28.10.2016, 10:15 - 17:00 Uhr, 4.B51 Sa, 29.10.2016, 09:15 - 16:00 Uhr, 4.B51 Fr, 09.12.2016, 10:15 - 17:00 Uhr, 4.B51 Sa, 10.12.2016, 09:15 - 16:00 Uhr, 4.B51 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
Im Alltagsdenken (und so manchen Theorien) sind Organisationen rationale Gebilde, deren Personalmanagement auf Qualifikation und Leistung basiert. Askriptive Kategorien wie Geschlecht oder Hautfarbe sollen darin unberücksichtigt bleiben. Gleichzeitig sind zumindest ihre Führungsstrukturen numerisch vergeschlechtlicht, und Jobs eingeschlechtlich codiert, weswegen Gleichstellungspolitik oder ‚Diversity Management‘ betrieben wird. Das Seminar will hinter dieses gesellschaftlich hochgradig aufgeladene Spannungsverhältnis schauen und fragen, wie die Norm der Rationalität und Geschlechtsneutralität einerseits und die Geschlechterverteilung andererseits theoretisch in Beziehung zueinander gesetzt werden und welche Fragen sich für empirische Forschung daran anschließen. Studierende lernen - Erklärungsmodelle zu vertikaler und horizontaler Segregation in Erwerbsorganisationen (Allemendinger/Hinz 2007) sowie Geschlechtswechseln von Tätigkeiten (Reskin/Roos 1990) kennen, - Konzepte wie „Tokenism“ und „boundary hightning“ (Kanter 1977), „status beliefs“ (Ridgeway 2001), „ceremonial“ und „remedial work“ (Gherardi 1994) verstehen, - das Wechselverhältnis von Geschlecht, Sexualität und Organisation (Hearn/Parkin 2001) zu diskutieren, - und erfahren, wie Geschlecht irrelevant werden kann (Ely/Meyerson 2010), bzw. in eine widersprüchliche Gleichzeitigkeit von Relevanz und Irrelevanz gelangt (Hericks 2011)Auf dieser Grundlage können Studierende in Gruppenarbeit anhand eigener kleiner Forschungen Fragen zum Verhältnis von Organisation und askriptiven Kategorien vertiefen und in Blog-Beiträgen diskutieren. |
Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Blogposts) / 4 Credits
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Kontakt |
hericks@uni-potsdam.de |
Material |
Texte werden über OLAT zugänglich gemacht. |
Literatur |
Vorbereitend: Wharton, Amy S. (2004): Sociology of Gender. An Introduction to Theory and Research. Oxford: Blackwell. Daraus: Kap. 3 (S. 53-70), Kap. 6 (S. 166-216). Vertiefend: · Allmendinger, Jutta; Hinz, Thomas (2007): Geschlechtersegregation in Organisationen und die Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen. In: Gildemeister/Wetterer (Hg.): Erosion oder Reproduktion geschlechtlicher Differenzierungen? Münster: Westfälisches Dampfboot, S. 172-188. · Ely, Robin J.; Meyerson, Debra E. (2010): An Organizational Approach to Undoing Gender: The Unlikely Case of Offshore Oil Platforms. In: Research in Organizational Behavior 30: 3–34. · Gherardi, Silvia (1994): The Gender We Think, The Gender We Do in Our Everyday Organizational Lives. In: Human Relations 47 (6), S. 591-610. · Hearn, Jeff; Parkin, Wendy (2001): Gender, sexuality and violence in organizations. London: Sage. · Hericks, Katja (2011): Entkoppelt und institutionalisiert. Gleichstellungspolitik in einem deutschen Konzern. Wiesbaden: VS Verlag. · Kanter, Rosabeth M. (1977): Men and Women of the Corporation. New York: Basic Books. · Reskin, Barbara F.; Roos, Patricia A. (1990): Job Queues, Gender Queues. Explaining Women’s Inroads into Male Occupations. Philadelphia: Temple University Press. · Ridgeway, Cecilia L. (2001): Gender, Status, and Leadership. In: Journal of Social Issues 57 (4), S. 637-655(19). Ausführliche Leseliste wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. |