Termin/e |
Mo, 25.09.2017, 16:15 - 20:00 Uhr, 3.A05 Mo, 09.10.2017, 16:15 - 20:00 Uhr, 3.A05 Mo, 23.10.2017, 16:15 - 20:00 Uhr, 3.A05 Mo, 06.11.2017, 16:15 - 20:00 Uhr, 3.A05 Mo, 20.11.2017, 16:15 - 20:00 Uhr, 3.A05 Mo, 27.11.2017, 16:15 - 20:00 Uhr, 3.A05 Mo, 04.12.2017, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.A05 Mo, 11.12.2017, 16:15 - 20:00 Uhr, 3.A05 |
Inhalt |
Die Tatsache, dass beispielsweise die verniedlichende Anrede "Fräulein" erfolgreich aus dem Alltag verdrängt wurde, ist für die einen nur eine von vielen, oft viel handfesteren Errungenschaften der Frauenbewegung – für andere aber eine herbe Niederlage gegenüber einem neuen, angeblich übermächtigen Sprachregime: der «Political Correctness». Der Kampfbegriff „Political Correctness“ hat sich seit dem Ende des Kalten Krieges zu einem erfolgreichen umbrella term entwickelt, der eine Unmenge an Dingen zu subsummieren vermag: Bestrebungen von Feministinnen, Rassismuskritikerinnen, Umweltschützern, aber auch von Veganern und EU-Befürwortern. Im Zentrum steht insbesondere der Vorwurf, linke politische Akteure vermöchten der Bevölkerung qua Sprache „Denkverbote“ auferlegen. Im Seminar soll zunächst gemeinsam erarbeitet werden, worauf Konservative mit dem Begriff in den USA reagierten und wie er nach 1990 von Feuilletonisten, Satirikern, aber auch der Neuen Rechten im europäischen Kontext popularisiert wurde. Gleichzeitig soll verdeutlicht werden, dass die Kritik an „Political Correctness“ ein Kontinuitätsphänomen älterer populärer Sprach- und Zeichenwirkungskonzepte darstellt. So rekurriert die Polemik gegen „Political Correctness“ regelmässig auf George Orwells „1984“ und ist ohne die Geschichte der Narrative um kommunistische und nationalsozialistische Sprachstrategien nicht zu verstehen.
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