Erst das Fressen, dann die Moral? Theorien und Fallbeispiele der moralischen Einbettung wirtschaftlichen Handelns
Dozent/in |
Dr. phil. Patrick Schenk |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
HS181363 |
Semester |
Herbstsemester 2018 |
Durchführender Fachbereich |
Soziologie |
Studienstufe |
Bachelor |
Termin/e |
wöchentlich (Mi), ab 19.09.2018, 12:15 - 14:00 Uhr, 4.B51 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
“The social responsibility of business is to increase its profits”, schrieb der Ökonom und Nobelpreisträger Milton Friedman. Marktakteure sollen sich nicht am Gemeinwohl, sondern am Gewinn oder am persönlichen Nutzen orientieren, meinte er. Ist es aber wirklich so, dass Moral und Wirtschaft gänzlich getrennte Sphären sind? Richten sich Produzenten lediglich an ökonomischer Rentabilität aus? Wollen Konsumenten schlichtweg ein qualitativ hochwertiges Produkt zu möglichst geringem Preis? Kommt zuerst das Fressen, und dann (wenn überhaupt) die Moral? Soziologen stehen dieser Sichtweise eher skeptisch gegenüber. Sie verweisen darauf, dass wirtschaftliches Handeln stets in soziale Institutionen eingebettet sei. Folglich kann auch das Handeln wirtschaftlicher Akteure durch moralische Werte und Normen geprägt sein. Dies ist besonders augenfällig bei gewissen Phänomenen, die in den letzten drei Jahrzehnten einen bedeutenden Stellenwert im öffentlichen Diskurs eingenommen haben: Die Unternehmensethik (CSR), der Kauf fair gehandelter Produkte und der Fleischverzicht. In diesem Seminar gehen wir auf theoretischer als auch empirischer Ebene der These nach, dass wirtschaftliches Handeln moralisch eingebettet ist. In einem ersten Block widmen wir uns allgemeiner dem Verhältnis zwischen Wirtschaft, Moral und Gesellschaft. Im zweiten Teil diskutieren wir die Fallbeispiele Unternehmensethik (CSR), fairer Handel und Vegetarismus. Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf vergleichende Ansätze. Damit ist das Seminar sowohl Studierenden zu empfehlen, die Wert auf theoretische Erklärungen legen, als auch denen, die sich für konkrete, zeitgenössische Phänomene der Moralisierung der Märkte interessieren.
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Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
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Kontakt |
patrick.schenk@unilu.ch |
Material |
Texte werden über OLAT zugänglich gemacht. |
Literatur |
Stehr, Nico. 2007. Die Moralisierung der Märkte. Eine Gesellschaftstheorie. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Harrison, Rob, Terry Newholm, und Deidre Shaw, Hrsg. 2010. The Ethical Consumer. London/Thousand Oaks/New Delhi/Singapore: SAGE.
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