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Organisationswerdung. Wie Reformprojekte in Organisationen erklärt werden können


Dozent/in Dr. phil. I Hannah Mormann
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS191307
Semester Herbstsemester 2019
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor
Termin/e wöchentlich (Di), ab 17.09.2019, 12:15 - 14:00 Uhr, 3.A05
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Die skandinavischen Organisationsforscher Nils Brunsson und Kerstin Sahlin-Andersson betrachten Reformprogramme, die sich unter der Überschrift New Public Management in den vergangenen Jahren besonders erfolgreich verbreiten konnten, nicht in erster Linie als Trend zur Ökonomisierung, sondern demonstrieren so die soziale Wirkmacht des Modells formaler Organisation. Reformversuche im öffentlichen Sektor sind für Brunsson und Sahlin-Andersson ein Indiz für die zunehmende Organisationswerdung sozialer Einheiten. Damit ist gemeint, dass soziale Einheiten wie Universitäten, Schulen oder Krankenhäusern neuerdings als entscheidungsfähige Akteure konstruiert werden, die über eigene hierarchische Strukturen verfügen und eine eigene Identität besitzen. Obwohl es in den Organisationswissenschaften unterschiedliche Auffassungen über Organisationen gibt, herrscht doch einigermaßen Konsens darüber, was formale Organisationen sind und was sie gegenüber anderen sozialen Einheiten auszeichnet. Rationalität, Hierarchie und eine erkennbare Identität als Organisation zählen auf jeden Fall dazu. In diesem Seminar diskutieren wir Brunsson und Sahlin-Anderssons Konzept der Organisationswerdung, vergleichen es mit anderen modernen organisationswissenschaftlichen Ansätzen, um Untersuchungsdesigns zu entwickeln und empirisches Material zu analysieren.
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
Kontakt hannah.mormann@unilu.ch
Literatur Brunsson, Nils; Sahlin-Andersson, Kerstin (2000): Constructing Organizations. The Example of Public Sector Reform. In: Organization Studies 21, S. 721-746.