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1.5° Celsius: Woher kommt dieses Ziel?


Dozent/in Dr. des. Kris Decker; Prof. Dr. Christoph Hoffmann
Veranstaltungsart Masterseminar
Code HS191363
Semester Herbstsemester 2019
Durchführender Fachbereich Wissenschaftsforschung
Studienstufe Master
Termin/e wöchentlich (Di), ab 17.09.2019, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B55
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus Wöchentlich
Inhalt Klimastreik, Klimanotstand, Klimaklage – gegenwärtig lässt sich beobachten, wie auf verschiedenen Wegen politisches Handeln forciert wird, um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Ob auf der Strasse, in den Parlamenten oder vor Gerichten, eine Zahl spielt dabei eine zentrale Rolle: 1.5° Celsius. Auf diesen Wert soll der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 gegenüber der vorindustriellen Epoche begrenzt werden. Aus diesem Wert leitet sich ab, in welchem Umfang und in welcher Geschwindigkeit der CO2-Ausstoss reduziert werden soll. Im Bezug auf diesen Wert werden Forderungen begründet, die mit weitreichenden ökonomischen, sozialen, jede Person individuell betreffenden Veränderungen einhergehen werden. Aber woher kommt dieser Zielwert? Wer hat ihn auf welcher Grundlage formuliert? Wo ist er mit welcher Verbindlichkeit festgeschrieben worden? In welchem Verhältnis stehen Zielwert und daraus abgeleitete Emmissionsziele? Warum dieser Zielwert? Und was charakterisiert einen Zielwert? Alle diese Fragen stellen sich, wenn ich das, wie es oft heisst, 1.5°-Ziel nicht einfach hinnehme, sondern mir, wie es im demokratischen Prozess idealer Weise vorausgesetzt wird, von einer so weitreichenden Angelegenheit ein hinreichend gegründetes eigenes Bild machen möchte. Doch wo anfangen? Wie sich einen Überblick verschaffen? Wie weit ist es mir möglich, in die relevanten politischen Prozesse einzudringen, die Arbeit von Beratungsgremien zu rekonstruieren, das Zustandekommen von wissenschaftlichen Aussagen zu verstehen, deren Grundlagen nachzuvollziehen?

Genau das wird der Gegenstand des Seminars sein: Ist es möglich, den 1.5° Celsius auf den Grund zu kommen? Wo endet dieses Unterfangen? Und was bedeutet es für eine demokratisch verfasste Gesellschaft, wenn dies nicht möglich ist?

Das Seminar verlangt von allen Beteiligten ein sehr hohes Mass an eigenständiger Mitarbeit. Material ist zu recherchieren und aufzubereiten, einen Seminarplan im engeren Sinne kann es nicht geben, nur einen Startpunkt, eine erste Frage: Woher kommt diese Zahl?

Lernziele Siehe Ankündigungstext.
Voraussetzungen Siehe Ankündigungstext.
Sprache Deutsch
Begrenzung Max. 18
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Übernahme kleinerer Arbeiten) / 4 Credits
Hinweise Gilt als Masterseminar für die Bereiche ‚Objekte’ und ‚Praktiken’. Das Seminar findet nur statt, wenn mindestens 6 (maximal 18) Masterstudierende durchgängig aktiv teilnehmen.
Hörer-/innen Ja
Kontakt kris.decker@doz.unilu.ch
christoph.hoffmann@unilu.ch
Material Wird gemeinsam erarbeitet.
Literatur Zur ersten Einfühlung: Klimaschutz ist kein Wunschkonzert. Ein Gespräch zum 1,5-Grad-Sonderbericht des Weltklimarates, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Oktober 2018; https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/1-5-grad-bericht-des-weltklimarats-klimaschutz-ist-kein-wunschkonzert-15814681.html

Das Basler Parlament verabschiedet Resolution zum Klimawandel, Medienmitteilung, 20. Februar 2019; https://www.bs.ch/nm/2019-das-basler-parlament-verabschiedet-resolution-zum-klimawandel-gr.html

+1.5 Grad und es gibt kein Zurück mehr! Climatestrike Switzeland, 10. März 2019; https://www.youtube.com/watch?v=4s1-0z9yady