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Forschungsseminar: Rankings, Skandale, Innovationen - Wissenschaft und Hochschulen im Fokus öffentlicher Aufmerksamkeit


Dozent/in Dr. phil. Luca Tratschin
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS191387
Semester Herbstsemester 2019
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor
Termin/e Mo, 16.09.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 12
Mo, 23.09.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 30.09.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 07.10.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 14.10.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 21.10.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 28.10.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 04.11.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 11.11.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 18.11.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 25.11.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 02.12.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 09.12.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Mo, 16.12.2019, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 4
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Hochschulen sind in den letzten Jahren zunehmend Gegenstand öffentlicher Kommunikation geworden. So faszinieren beispielsweise Hochschulrankings die massenmediale Berichterstattung seit geraumer Zeit: Regelmässig erscheinende Hochschulvergleiche wie das Shanghai Ranking oder die Times Higher Education World University Rankings finden öffentliche Aufmerksamkeit und konfrontieren Hochschulen und ihre Vertreter mit Aussendarstellungen, zu denen sie sich verhalten müssen. Hochschulen sind aber auch zunehmend Gegenstand öffentlicher Skandalisierungen. Man denke beispielsweise für die Schweiz nur an die jüngere Serie von Skandalen, anhand derer die Universität Zürich, die ETH, die Universität St. Gallen aber auch die Universität Luzern thematisiert wurden. Zudem werden Hochschulen zunehmend hinsichtlich der Leistungen, die sie für die Gesellschaft erbringen sollen, öffentlich beschrieben und problematisiert: Hochschulen sollen nicht mehr nur forschen und lehren, sondern auch arbeitsmarktrelevant ausbilden («employability»), Innovationen befördern («start ups», Technologietransfer), und die breitere Bevölkerung an ihrer Tätigkeit teilhaben lassen («open science», «citizen science»). Hochschulen, so kann man zum Schluss kommen, stehen, wie auch Unternehmen und andere Organisationstypen, mit ihren Kern- und Nebenaktivitäten unter intensiver öffentlicher Beobachtung. Dieses Seminar nimmt diese Beobachtung zum Anlass, um sich mit dem Verhältnis von Hochschulen, Wissenschaft und Öffentlichkeit auseinanderzusetzen.
Als Forschungsseminar legt diese Veranstaltung einen Schwerpunkt darauf, Studierende anhand des beschriebenen Gegenstandsbereiches in die Praxis der qualitativen Sozialforschung einzuüben. Teilnehmende sollten deshalb die Bereitschaft mitbringen, sich über die Befassung mit themenspezifischer Fachliteratur auch mit dem Forschungsprozess vertraut zu machen und im Rahmen des Seminars selbst Analysen zum öffentlichen «Bild» der Hochschulen und der Wissenschaft in der Schweiz vorzunehmen.
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat; Essay) / 4 Credits
Kontakt luca.tratschin@unilu.ch
Literatur Thematische Literatur:

Bonfadelli, Heinz et al. (Hg.) (2017), Forschungsfeld Wissenschaftskommunikation, Wiesbaden: Springer VS.

Brankovic, Jelena et al. (2018), How Rankings Produce Competition: The Case of Global University Rankings, in: Zeitschrift für Soziologie 47(4).

Dickel, Sascha; Franzen, Martina (2015), Digitale Inklusion: Zur sozialen Öffnung des Wissenschaftssystems, in: Zeitschrift für Soziologie 44(5): 330-347.

Espeland, Wendy N.; Sauder, Micheal (2007), Rankings and Reactivity: How Public Measures Recreate Social Worlds, in: American Journal of Sociology 113(1): 1-40.

Etzkowitz, Henry; Leydesdorff, Loet (2000), The Dynamics of Innovation: From National Systems and “Mode 2” to a Triple Helix of University-Industry-Government Relations, in: Research Policy 29(2): 109-123.

Fähnrich, Birte et al. (Hg.) (2019), Forschungsfeld Hochschulkommunikation, Wiesbaden: Springer.

Friedrichsmeier, Andres; Fürst, Silke (2012), Neue Governance als Wettbewerb um Sichtbarkeit. Zur veränderten Dynamik der Öffentlichkeits- und Medienorientierung von Hochschulen, in: die hochschule (2): S. 46-64.

Gibbons, Michael et al. (1997), The New Production of Knowledge: The Dynamics of Science and Research in Contemporary Societies, London: Sage.

Krücken, Georg (2003), Learning the ‘New, New Thing’: On the Role of Path Dependency in University Structures, Higher Education 46: 315-339.

Mampaey, Jelle; Huisman, Jeroen (2016), Defensive Stakeholder Management in European Universities: An Institutional Logics Perspective, in: Studies in Higher Education 41(12): 2218-2231.

Marcinkowski, Frank et al. (2012), Neue Governance und die Öffentlichkeit der Hochschulen, in: Edgar Grande et al. (Hg.), Neue Governance der Wissenschaft. Reorganisation – externe Anforderungen – Medialisierung, Bielefeld: transcript.

Ruppert, Alfred (2017), Vermessung und Quantifizierung im Hochschulsektor. Eine empirische Untersuchung über Effekte von Hochschulrankings, Wiesbaden: Springer VS.

Smailagic, Vedad (2017), Diskurslinguistik im Dienste der Kulturwissenschaft am Beispiel der Bolognadiskurse in Deutschland und Bosnien-Herzegowina, in: Zeitschrift für interkulturelle Germanistik 8(1): 89-112.

Stichweh, Rudolf (2014) [1994], Wissenschaft, Universität, Profession. Soziologische Analysen. Bielefeld: transcript.

Weingart, Peter (2001), Die Stunde der Wahrheit? Zum Verhältnis der Wissenschaft zu Politik, Wirtschaft und Medien in der Wissensgesellschaft, Weilerswist: Velbrück.
Ausgewählte Literatur zu Methoden:

Froschauer, Ulrike; Lueger, Manfred (2009), Interpretative Sozialforschung: Der Prozess, Wien: facultas.

Keller, Reiner (2004), Diskursforschung. Eine Einführung für SozialwissenschaftlerInnen. Opladen: Leske + Budrich.

Maxwell, Joseph A. (2005), Qualitative Research Design. An Interactive Approach, London: Sage.

Mayring, Philipp (2016), Einführung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zu qualitativem Denken. Weinheim: Beltz.

Strauss, Anselm (1994), Grundlagen qualitativer Sozialforschung, München: Wilhelm Fink.