| Inhalt |
"They’re here, they’re queer, get hip to them": Die filmische Darstellung von LGBTQ+ Menschen, (New) Queer Cinema und queere Filmlektüren.
"The message is loud and clear", schrieb die Filmkritikerin B. Ruby Rich 1992 in der New Yorker Zeitschrift The Village Voice: "queer is hot". Sie bezog sich dabei auf eine Reihe US-amerikanischer Independent-Filme, die Identitäten neu verhandelten, sich ganze Filmgenres aneigneten und Geschichte neu schrieben. Filme, wie Jennie Livingstons Paris Is Burning (1990), Todd Haynes' Poison (1991), Tom Kalins' Swoon (1992), Gregg Arakis The Living End (1992) oder Gus Van Sants My Own Private Idaho (1991). Kurz zuvor prägte die Filmwissenschaftlerin Teresa de Lauretis den Begriff Queer Theory und Judith Butlers Gender Trouble erschien. Und all dies mitten in der AIDS-Krise, welche insbesondere die Gay Community traf.
In diesem Seminar werden wir uns nach einer Einführung in die Queer Theory mit dem sogenannten "New Queer Cinema" befassen. Was war neu an diesen Filmen und was hatten sie gemeinsam? Wie nutzten sie filmische Mittel, um traditionelle geschlechtliche und sexuelle Identitäten zu hinterfragen? Darüber hinaus beleuchten wir die Darstellung queerer Menschen im klassischen Hollywoodkino und untersuchen die Auswirkungen des New Queer Cinema auf spätere Mainstream-Filme und -Serien. Schliesslich werden queere Lektüren im Sinne von alternativen Lesarten von Filmen und damit auch die Frage nach der Bedeutung des Publikums Thema des Seminars sein. |