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Schweizer Katholizismus in den 1930er-Jahren


Dozent/in Dr. phil. Thomas Zaugg
Veranstaltungsart Lektürekurs
Code HS201410
Semester Herbstsemester 2020
Durchführender Fachbereich Theologie
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e Mi, 23.09.2020, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B57
Mi, 30.09.2020, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B57
Mi, 14.10.2020, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B57
Mi, 28.10.2020, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B57
Mi, 11.11.2020, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B57
Mi, 25.11.2020, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B57
Mi, 09.12.2020, 16:15 - 18:00 Uhr, 3.B57
Umfang 1 Semesterwochenstunde
Inhalt Die 1930er-Jahre waren für den Katholizismus in der Schweiz eine schwierige Orientierungsphase. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Neuordnungspläne wurden während der Wirtschaftskrise unter dem Überbegriff der „christlichen Demokratie“ rege diskutiert. Insbesondere unter den Jungkonservativen herrschte Aufbruchsstimmung und wurde über eine Totalrevision der Bundesverfassung beraten. Ein zweiter Kulturkampf unter besseren Vorzeichen für den Katholizismus schien sich gegen Liberalismus und Sozialismus anzubahnen. Zugleich standen viele Katholiken einer Strukturreform kritisch gegenüber und zogen mit der Forderung nach einer Veränderung im „Geist“ eine Gesinnungsreform vor. Der Lektürekurs bietet eine Einführung in die Thematik und fokussiert auf die innere Kontroverse im katholischen Milieu mit Quellentexten von Politikern, Theologen, Publizistinnen und Publizisten sowie Wirtschaftstheoretikern (u. a. Josef Beck, Hilde Vérène Borsinger, Paul de Chastonay, Carl Doka, Philipp Etter, Jacob Lorenz, Rosa Maria Lusser, Wilhelm Meile, Schwester Romualda Milz, Jean-Marie Musy, Joseph Räber, Gonzague de Reynold, Josef Scherrer). Berücksichtigt werden auch internationale Aspekte: die Stellungnahme zu den autoritären und totalitären Diktaturen, der Vergleich mit katholischen Bewegungen im Ausland sowie der spezifisch katholische Antisemitismus jener Jahre.
Lernziele Die Studierenden können Quellen in den Kontext der 1930er-Jahre einordnen und vergleichende Aussagen treffen.
Voraussetzungen Es sind keine aussergewöhnlichen Vorkenntnisse erforderlich.
Sprache Deutsch
Prüfung Unbenoteter Leistungsnachweis: Quellenpräsentation (1 Cr)
Abschlussform / Credits siehe "Prüfung" / 0 Credits
Unbenoteter Leistungsnachweis / 1 Credits
Äquivalent zu unbenoteter Prüfung: unbenotetes Referat / 2 Credits
Hinweise - Modus der Durchführung: Präsenzveranstaltung
- Die Teilnahme am 1. Termin ist verpflichtend.
Hörer-/innen Ja
Kontakt thomas.zaugg@me.com
Literatur Eine Literaturliste wird den Teilnehmenden ausgehändigt. Einen Überblick bieten:

Martin Conway, Catholic Politics or Christian Democracy? The Evolution of Inter-war Political Catholicism, in: Wolfram Kaiser, Helmut Wohnout (Hg.), Political Catholicism in Europe 1918–45, Bd. 1, London, New York 2005, S. 193–206.

Markus Hodel, Die Schweizerische Konservative Volkspartei 1918–1929. Die goldenen Jahre des politischen Katholizismus, Freiburg im Üechtland 1994 (Religion – Politik – Gesellschaft in der Schweiz 10).

Aram Mattioli, Zwischen Demokratie und totalitärer Diktatur. Gonzague de Reynold und die Tradition der autoritären Rechten in der Schweiz, Zürich 1994.

Lukas Rölli-Alkemper, Die Schweizerische Konservative Volkspartei 1935–1943. Politischer Katholizismus zwischen Emanzipation und Integration, Freiburg im Üechtland 1993 (Religion – Politik – Gesellschaft in der Schweiz 11).

Josef Widmer, Von der konservativen Parteinachwuchsorganisation zur katholischen Erneuerungsbewegung. Die Schweizer Jungkonservativen in den dreissiger Jahren, Freiburg im Üechtland 1983.

Thomas Zaugg, Bundesrat Philipp Etter (1891–1977). Eine politische Biografie, Basel 2020.