Dozent/in |
Prof. Dr. theol. Birgit Jeggle-Merz |
Veranstaltungsart |
Hauptvorlesung |
Code |
HS201417 |
Semester |
Herbstsemester 2020 |
Durchführender Fachbereich |
Theologie |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Alle 3 Jahre |
Inhalt |
„Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden“ (Ps 90,12) – so mahnt schon der Psalmist, denn nichts ist unausweichlich und unvermeidlich wie der eigene Tod. Der Tod selbst wird aber zunächst als der Tod der anderen erlebt. Diese Erfahrung führt oft zu tiefer Verunsicherung über den Sinn des Lebens. Gebet und Gottesdienst angesichts von Sterben und Tod gehören damit zu den sensiblen Bereichen christlicher Liturgie.
Die Liturgie verkündigt das Pascha Christi als den letzten Grund für Glauben und Hoffnung des Christen. Der Tod wird damit nicht als endgültiges Aufhören des Lebens, sondern als ein Hindurchgang in ein neues Leben gedeutet. Für die Trauernden stellt die Liturgie im Angesicht des Todes so etwas wie einen Übergangsritus dar, der bei der Bewältigung der durch den Tod aufgeworfenen Fragen hilft und die Reintegration der Trauernden in ihr Leben unterstützt.
Die Vorlesung will einen fundierten Einblick in die Gestalt der Sterbe- und Begräbnisliturgie über die Anfänge der Kirche bis in die Gegenwart hinein bieten. Dabei wird stets die gegenwärtige Situation der Kirche im Fokus stehen und die Frage im Hintergrund mitlaufen: Wie heute im Angesicht des Todes die christliche Botschaft feiern mit Menschen, die bisweilen weit entfernt sind von den liturgischen Vollzügen der Kirche. |
Lernziele |
Die Vorlesung will den Studierenden fundierte Kenntnisse über die Sterbe- und Begräbnisliturgie vermitteln.
- Die Studierenden sollen angeleitet werden, aus der Feiergestalt auf den Sinngehalt liturgischer Feiern schliessen zu können.
- Die Kenntnis geschichtlicher Entwicklungslinien soll sie befähigen, auf neue liturgische, durch Veränderung in Kirche und Gesellschaft bedingte Herausforderungen theologisch angemessen antworten zu können.
- Sie sollen die Fähigkeit erlangen, auf der Grundlage des Sinngehaltes der Liturgie eine Kriteriologie für die je zeit- und situationsgemässe Gestaltung von Gottesdiensten entwickeln zu können. |
Sprache |
Deutsch |
Prüfung |
Unbenoteter Leistungsnachweis: mündliche Prüfung (2 Cr)
Benotete mündliche Prüfung (3 Cr) |
Abschlussform / Credits |
Benotete mündliche Prüfung / 3 Credits
Unbenoteter Leistungsnachweis / 2 Credits
siehe "Prüfung" / 0 Credits
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Hinweise |
- Modus der Durchführung: Podcasts in 3 Blöcken, mit freiwilligem Zoom-Meeting nach jedem Block
- Pflichtinhalt gem. SPO 2013: Liturgiewissenschaft: Theologie der Liturgie; Initiation und andere Sakramente, Sakramentalien |
Hörer-/innen |
Ja |
Kontakt |
birgit.jeggle@unilu.ch |
Literatur |
Gerhards, Albert – Kranemann, Benedikt (Hg.), Christliche Begräbnisliturgie und säkulare Gesellschaft. Leipzig 2002 (Erfurter Theologische Studien; Nr. 30).
Kaczynski, Reiner, Sterbe- und Begräbnisliturgie, in: Bruno Kleinheyer – Emmanuel v. Severus – Reiner Kaczynski, Sakramentliche Feiern II. Regensburg 1994 (GdK 8) 191-232.
Klie, Thomas (Hg.), Praktische Theologie der Bestattung. Berlin 2015 (Praktische Theologie im Wissenschaftsdiskurs 17). |