«Am I my genes?» Genetisches Wissen und Identität. Wanderseminar
Dozent/in |
Dr. theol. Anna Maria Riedl; Mag. Birgit Rath, MA |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
HS201428 |
Semester |
Herbstsemester 2020 |
Durchführender Fachbereich |
Theologie |
Studienstufe |
Bachelor
Master
Doktorat |
Weitere Daten |
Termine:
- Di., 23.06.2020, 16:00 (Vorbesprechung via Zoom, Anmeldung unter birgit.rath@unilu.ch)
- Blockseminar: Do.-So., 01.-04.10.2020 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
Der medizinische Fortschritt hat eine Unmenge an Wissen über unsere Gene und ihre Funktion gebracht: von Ahnenforschung über Kriminaltechniken und resistente Pflanzen, bis zu Risikoeinschätzungen von Krankheiten und ihrer Behandlung. Dieses Wissen kann uns alle im Laufe unseres Lebens vor entscheidende Fragen stellen und bestimmt mit, wer wir sind bzw. wie wir leben: Wie hoch ist mein familiäres Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden? Bin ich Träger einer Erbkrankheit? Was bin ich bereit, für ein gesundes Kind zu tun? Welcher Behandlung würde ich mich vorsorglich unterziehen, um mein Risiko zu minimieren? Aber nicht nur individuelle Fragen stellen sich, sondern auch solche nach der Tragfähigkeit der positiv und negativ besetzen Visionen rund um die Genomforschung: Tragen genetische Tests tatsächlich dazu bei, Ungewissheiten in Gewissheiten zu transformieren und im Vorgriff auf die Zukunft schon in der Gegenwart entscheidbare Situationen herzustellen? Oder verdankt sich die erhöhte Kontrollkompetenz einfach nur einem biologisch verengten Blick? Produzieren die neu geschaffenen ‹Gewissheiten› nicht genauso viele Ungewissheiten? Verdeckt die Vorstellung von der Transparenz und Beherrschbarkeit genetischer Risiken vielleicht nur den Blick auf die Verschärfung anderer (soziale) Risiken?
Das Seminar, bei dem wir diese Herausforderungen sowohl für die eigene Identität als auch im Blick auf soziale und gesellschaftliche Fragen diskutieren, bietet als Wanderseminar die Möglichkeit, zwischen wissenschaftlichen Arbeitseinheiten und Reflexionsphasen «unterwegs» zu wechseln und sich so auf vielfältige Weise der komplexen Thematik und ihrer Bedeutung für unsere individuelle und gesellschaftliche Identität anzunähern und der Frage wie wir (zusammen) leben wollen. |
Lernziele |
- Die Studierenden können bioethische Ansätze auf aktuelle Herausforderungen anwenden
- Die Studierenden können aktuelle bioethische Fragestellungen selbständig kritisch diskutieren
- Die Studierenden kennen aktuelle bioethische und biopolitische Grundpositionen
- Die Studierenden können mit diesen Grundpositionen argumentieren und sich in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen |
Voraussetzungen |
Für Bachelorstudierende Theologie: Besuch einer Vorlesung des Fachbereichs Theologische Ethik. |
Sprache |
Deutsch |
Begrenzung |
Max. 12 Teilnehmende |
Prüfung |
Bestätigte Teilnahme (2 Cr)
Bestätigte Teilnahme mit Zusatzleistung Referat (3 Cr)
Benotete schriftliche Arbeit (4 Cr)
Benotete schriftliche Arbeit mit zusätzlichen Anforderungen (5 Cr) |
Abschlussform / Credits |
siehe "Prüfung" / 0 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Bestätigte Teilnahme mit Zusatzleistung / 3 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Benotete schriftliche Arbeit / 4 Credits (für alle Module ohne anderslautende Angabe)
Benotete schriftliche Arbeit mit Zusatzleistung / 5 Credits (für Modul Ethik: Hauptseminar oder benotete Leistungen)
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Hinweise |
- Blockseminar präsent vor Ort (extern, mit Wanderanteilen) vom 01. bis 04.10.2020 (Do.-So.). Die Teilnahme am Vortreffen ist Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar.
- Pflichtinhalt gem. SPO 2013: Theologische Ethik: Fundamentalmoral: «Grundlegung einer theologischen Ethik»; «Freiheit, Gewissen, Gesetz»; Spezialmoral: «Bioethik» |
Hörer-/innen |
Ja |
Kontakt |
birgit.rath@unilu.ch |
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