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Digitale Kommunikation qualitativ erforschen


Dozent/in Dr. phil. Luca Tratschin
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS201580
Semester Herbstsemester 2020
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor
Termin/e Fr, 30.10.2020, 10:15 - 17:00 Uhr, 3.B52
Sa, 31.10.2020, 09:15 - 16:00 Uhr, 3.B52
Fr, 27.11.2020, 10:15 - 17:00 Uhr, ZOOM
Sa, 28.11.2020, 09:15 - 16:00 Uhr, ZOOM
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Die Covid-19 Pandemie hat die Bedeutung digitaler Kommunikationstechnologien in der ersten Hälfte des Jahres 2020 massiv erhöht. Viele kommunikative Formate wie Lehrveranstaltungen an (Hoch)Schulen, Sitzungen im Unternehmensalltag aber auch Gespräche mit Grosseltern im persönlichen Alltag wurden von «face to face» auf «synthetische Interaktionen» umgelagert. Dieser Digitalisierungsschub und seine gewünschten, unerwünschten und überraschenden Effekte wurde gesellschaftsweit reflektiert – sei es in den Massenmedien, in Organisationen aber auch in Gesprächen in Familien und Freundeskreisen.
In diesem Seminar soll dieser Digitalisierungsschub in studentischen Projekten an ausgewählten Beispielen untersucht werden. Im Rahmen eigener qualitativer Analysen sollen unter anderem Fragen wie den Folgenden nachgegangen werden: Gibt es sozial relevante Differenzen zwischen physisch ko-präsenter und digitaler Kommunikation und wenn ja: welche? Welche sozialen Funktionen kann digitale Kommunikation erfüllen, welche weniger? In welchen Situationen kann digitale Kommunikation Interaktion ersetzen, in welchen nicht? Um auf gemeinsame Feldkenntnisse der Seminarteilnehmenden aufbauen zu können, soll ein Schwerpunkt auf die Folgen der Digitalisierung für den Studienalltag gesetzt werden.
Über das Interesse an der Aufbereitung des Digitalisierungsschubes im Zusammenhang mit Covid-19 hinaus, will das Seminar insbesondere Studierende an die Umsetzung qualitativer Forschungsprojekte heranführen. Das Seminar richtet sich somit an Studierende, die sich sozialwissenschaftlich mit Folgen der Covid-19 Pandemie auseinandersetzen möchten und/oder im Hinblick auf Abschlussprojekte weitere Kompetenzen in Methoden der qualitativen Sozialforschung erwerben möchten.
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat; eigene Analyse) / 4 Credits
Kontakt luca.tratschin@doz.unilu.ch / luca.tratschin@chess.uzh.ch
Material Texte werden über OLAT zugänglich gemacht.
Literatur Ayass, Ruth & Jörg Bergmann (2006), Qualitative Methoden der Medienforschung. Hamburg: Rowohlt.

Barton, Thomas, Christian Müller & Christian Seel (Hg.) (2019), Hochschulen in Zeiten der Digitalisierung: Lehre, Forschung und Organisation. Wiesbaden: Springer.

Goffman, Erving (1973)[1961], Interaktion: Spass am Spiel. Rollendistanz, München: Piper. Seiten 7-16.

Goffman, Erving (2008)[1959], Wir alle spielen Theater, München, Zürich: Piper. Seiten 5-18.

Joisten, Martina (2007), Multimediale Gespräche in Skype: Hybridisierung von Gebrauchsweisen in der interpersonalen Kommunikation. In: Simone Kimpeler et al. (Hg.), Die digitale Herausforderung. Wiesbaden: VS.

Kieserling, André (1999), Kommunikation unter Anwesenden. Studien über Interaktionssysteme, Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Knorr Cetina, Karin (2012), Die synthetische Situation, in: Ruth Ayass, Christian Meyer (Hg.), Sozialität in Slow Motion. Theoretische und empirische Perspektiven. Festschrift für Jörg Bergmann, Springer: VS. Seiten 81-102.

Meier, Christoph (2000), Videokonferenzen – Beobachtungen zu Struktur, Dynamik und Folgen einer neuen Kommunikationssituation, in Margarete Boos, Kai J. Jonas und Kai Sassenberg (Hg.), Computervermittelte Kommunikation in Organisationen, Göttingen u.a.: Hogrefe.