Sie sind nicht angemeldet

Religion in der Weltpolitik: Globale Perspektiven auf säkulare Demokratien und das Erstarken der Religion


Dozent/in Prof. Dr. phil. Martin Baumann
Veranstaltungsart Masterseminar
Code HS211101
Semester Herbstsemester 2021
Durchführender Fachbereich Religionswissenschaft
Studienstufe Master
Termin/e Mi, 29.09.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B01
Mi, 06.10.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B01
Mi, 13.10.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B01
Mi, 20.10.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B01
Mi, 27.10.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 2
Mi, 03.11.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B01
Mi, 10.11.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B01
Mi, 17.11.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B01
Mi, 24.11.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B01
Mi, 01.12.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, ZOOM
Mi, 15.12.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, ZOOM
Mi, 22.12.2021, 10:15 - 12:00 Uhr, ZOOM
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Der Diskurs der Moderne und die Annahme einer fortschreitenden Säkularisierung haben in Ländern Westeuropas zur Wahrnehmung eines unaufhaltsamen Niedergangs und der Bedeutungslosigkeit von Religion in Politik und Gesellschaft geführt. Umso überraschter und unvorbereitet waren Reaktionen in Politik und Medien auf die religiös initiierte iranische Revolution 1979 und den grossen Einfluss christlicher Gruppierungen auf die amerikanische Wahl und Politik Roland Reagans in den 1980er-Jahren. Die islamistischen Terroranschläge seit 2001 machten al Qaida zum weltpolitischen Feind westlicher Demokratien, gefolgt vom zeitweiligen Bestehen des selbstproklamierten islamischen Kalifats. In Indien und Indonesien sehen sich seit Jahren dortige säkulare Demokratien einem Erstarken religiöser Gruppen und Parteien gegenüber und in den USA warben christliche Nationalisten grossmehrheitlich für eine Wiederwahl Donald Trumps. Weltpolitik ist in vielfacher Weise mit Religion und religiösen Legitimierungsstrategien von Parteien und Politikern verbunden, die in Einzelfällen den Status quo jeweiliger säkularer Demokratien in Frage stellen oder gar bekämpfen.
Das Seminars wird einerseits länderspezifisch das Erstarken religiöser Parteien und Gruppierungen und ihr Infragestellen von säkularer Demokratie und säkularem Nationalismus rekonstruieren. Andererseits sollen vergleichende Analysen nach Mustern und Strukturen fragen, die Antworten auf das Erstarken von Religion auf nationale und weltpolitische Kontexte im 21. Jahrhundert ermöglichen.
Lernziele Studierende lernen die Gründe der Marginalisierung von Religion in Gesellschaft und (Welt-)Politik kennen und rekonstruieren an länderspezifischen Beispielen wie den USA, Iran, Indien und weiteren Ländern Gründe des Erstarkens von Religion. In vergleichender Perspektive können sie Entwicklungen und Strukturen des Infragenstellens säkularer Demokratien durch religiöse Politiken analysieren und mögliche Szenarien entwickeln.
Voraussetzungen BA
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits KSF; aktive Teilnahme, mündliches Engagement, Präsentation / 4 Credits
Hinweise Das Seminar beginnt erst in der 2. Woche, also am 29.9.2021!
Kontakt relsem@unilu.ch
Literatur Juergensmeyer, Mark, Terror in the Mind of God: The Global Rise of Religious Violence, Berkeley 2000.
Juergensmeyer, Mark, Global Rebellion: Religious Challenges to the Secular State, from Christian Militia to al Qaeda, Berkeley 2008.
Soper, J. Christopher/ Fetzer, Joel S., Religion and Nationalism in Global Perspective, Cambridge, Mass 2018.
Whitehead, Andrew L./ Perry, Samuel L., Taking America Back for God: Christian Nationalism in the United States, Oxford 2020.