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Der Tages-Anzeiger: politische Neutralität und gesellschaftlicher Umbruch


Dozent/in Karin Stieger, MA
Veranstaltungsart Proseminar
Code HS211408
Semester Herbstsemester 2021
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor
Termin/e wöchentlich (Mo), ab 20.09.2021, 16:15 - 18:00 Uhr, 4.B51
wöchentlich (Mo), ab 06.12.2021, 16:15 - 18:00 Uhr, ZOOM
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Die Weltwoche (genauer Christoph Mörgeli) titelte am 20. Januar 2021: «Heute wittern die Tamedia-Zeitungen rasch und gerne braunes Gedankengut. Ein Blick in die Geschichte des mächtigsten Schweizer Medienunternehmens mahnt zur Demut.» Was für den links-liberalen Tagi heute undenkbar ist, war für den Tages-Anzeiger in den 1930er Jahren Ausdruck seiner überparteilichen Neutralität und Objektivität: Er veröffentlichte 1931 einen Leitartikel von Adolf Hitler zu den politischen Absichten der Nationalsozialisten.
In seiner weit über hundertjährigen Geschichte hat sich der damals als überparteilich konzipierte Generalanzeiger Tagi immer wieder verändernden gesellschaftlichen Umweltbedingungen angepasst und selbst gestaltend mitgewirkt. Die auflagenstärkste Tageszeitung der Schweiz dient als ideales Beispiel, um die Entwicklung des Schweizer Mediensystems mit dem Blick aus einer bestimmten Medienorganisation (heute Tamedia) heraus zu beobachten. Dabei sollen wichtige Ereignisse in der Geschichte des Tages-Anzeigers (wie beispielsweise die Veröffentlich des Artikels von Adolf Hitler) dazu dienen, auf der Zeitachse zu verweilen und die zu jener Zeit herrschenden sozialen Gegebenheiten soziologisch informiert zu beobachten. Das Seminar möchte den Studierenden dabei ein Verständnis für das Zusammenspiel von gesamtgesellschaftlicher Veränderung, organisationalem Entscheiden, medientechnologischer Innovation und massenmedialer Kommunikation vermitteln und sie mit kommunikationssoziologischen Fragestellungen vertraut machen.
Voraussetzungen Studierende im Erst- und Zweitsemester des BA-Studiums.
Sprache Deutsch
Begrenzung Das Seminar ist auf 20 Studierende beschränkt. Erst- und Zweitsemester des BA-Studiums erhalten Vorrang. Studierende höherer Fachsemester können nur an der Veranstaltung teilnehmen, wenn noch Restplätze verfügbar sind. Eine Anmeldung im UniPortal ist keine Garantie für die Teilnahme. Übersteigt die Anzahl der Anmeldungen die Zahl der verfügbaren Seminarplätze, werden die Seminarplätze unter den angemeldeten und in der ersten Sitzung anwesenden Studierenden verlost.
Anmeldung Warteliste: Wenn eine Anmeldung zur Veranstaltung nicht mehr möglich ist, können sich Studierende des ersten und zweiten Fachsemesters in eine Warteliste eintragen. Bitte schreiben Sie zu diesem Zweck eine E-Mail an sozsem@unilu.ch.
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
Hörer-/innen Nein
Kontakt karin.stieger@unilu.ch
Anzahl Anmeldungen 9 von maximal 20