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Fernmodus Kirchen in aufgeklärten und säkularisierten Gesellschaften


Dozent/in Prof. Dr. theol. Markus Ries
Veranstaltungsart Hauptvorlesung
Code HS211452
Semester Herbstsemester 2021
Durchführender Fachbereich Theologie
Studienstufe Bachelor
Weitere Daten Publikation der Aufnahmen und der Unterlagen zur Vorlesung jede Woche am Montag ab 8:00 Uhr, erstmals am 20.09.2021

Zoom-Termine (Ferngespräche):
Mi., 06.10.2021, 19:30 - 20:15 Uhr;
Do., 04.11.2021, 19:30 - 20:15 Uhr;
Mi., 01.12.2021, 19:30 - 20:15 Uhr
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus Alle 2 Jahre im HS
Inhalt Das aufgeklärte und das bürgerliche Zeitalter veränderten die Beziehungen zwischen Gesellschaft, Kirchen und Religion fundamental. Im 19. Jahrhundert entstanden neue Herrschaftskonstellationen, welche sich mit tradierten Zuordnungen von kirchlichen und zivilen Strukturen je länger je weniger vertrugen. Spannungen zwischen reaktionären und fortschrittlichen Kräften bildeten sich innerhalb der katholischen Kirche ab als Auseinandersetzungen Gegensatz von Ultramontanismus und Liberalismus. Die Folge waren vielfältige Modernisierungskrisen, aber auch Prozesse von Verkirchlichung, Revitalisierung oder Feminisierung. Das Zeitalter des Nationalismus ermöglichte autoritären Regimes den Aufstieg, und es ist Gegenstand aktueller Debatten, in welchem Maß kirchliche Strukturen die Veränderungen erdauerten, erleichterten oder förderten. Das Zweite Vatikanische Konzil veränderte von Grund auf kirchliche Haltungen gegenüber der Gesellschaft und ermöglichte so eine innere Erneuerung. Die nachfolgende Epoche war bestimmt von Entkonfessionalisierung und Entkirchlichung. In der Vorlesung werden die im 18., 19. und 20. Jahrhundert bestimmenden Prozesse institutionen-, sozial- und frömmigkeitsgeschichtlich beleuchtet und anhand aktueller Erklärungsmodelle zur Diskussion gestellt.
Lernziele Studierende verstehen frühneuzeitliche und moderne Transformationsprozesse christlicher Kirchen und können sie sozial-, frömmigkeits- und institutionengeschichtlich beschreiben. Sie sind in der Lage, Elemente zeitgenössischer kirchlicher Verhältnisse vor dem Hintergrund ihrer Entstehtungskontexte theologisch zu interpretieren.
Sprache Deutsch
Prüfung Unbenoteter Leistungsnachweis:
- Mündliche Prüfung (2 Cr)
- Essay (2 Cr)
Mündliche benotete Prüfung (3 Cr)
Abschlussform / Credits siehe "Prüfung" / 0 Credits
Unbenoteter Leistungsnachweis mit Zusatzleistung / 3 Credits
Benotete mündliche Prüfung mit Zusatzleistung / 4 Credits
Unbenoteter Leistungsnachweis / 2 Credits
Benotete mündliche Prüfung / 3 Credits
Hinweise Das Lehrangebot ist konzipiert als strukturierte, teilweise interaktiv geführte Lehrveranstaltung im Fernstudienmodus, so dass eine ortsunabhängige Teilnahme möglich ist. Den Studierenden stehen Video-Aufnahmen zur Verfügung, und es besteht Gelegenheit zum Austausch im Rahmen von Ferngesprächen und von schriftlich wie mündlich geführten Dialogen. Beteiligte fügen sich ein in einen gemeinsamen, prinzipiell wöchentlichen Arbeitsrhythmus. Die Lehrveranstaltung ist organisatorisch darauf ausgerichtet, dass Studierende nach Publikation der einzelnen Sequenzen sich jeweils innerhalb von einer Woche mit den Inhalten auseinandergesetzt haben.

Die olat-Seite der Lehrveranstaltung bietet Informationen zu Zielen, Inhalten, Methoden und Hilfsmitteln, und sie informiert über mögliche „Zusatzleistungen“ sowie über Prüfungsanforderungen.

Pflichtinhalt gem. SPO 2013: Kirchengeschichte: Zeitgeschichte
Hörer-/innen Nein
Kontakt markus.ries@unilu.ch; simone.parise@unilu.ch
Literatur Hersche, Peter, Max Weber, die Ökologie und der Katholizismus, Basel 2021.

Wolf, Hubert, Der Unfehlbare. Pius IX. und die Erfindung des Katholizismus im 19. Jahrhundert, München 2020.

Holzem, Andreas, Christentum in Deutschland 1550-1850. Konfessionalisierung - Aufklärung - Pluralisierung I-II, Paderborn 2015.

Schlögl, Rudolf, Alter Glaube und moderne Welt. Europäisches Christentum im Umbruch 1750-1850, Frankfurt am Main 2013.