Martyrographien als Geschlechtergeschichte – Medieninszenierungen von Jeanne d’Arc bis Osama bin Laden
Dozent/in |
Dr. phil. Matthias Wittmann |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
HS221309 |
Semester |
Herbstsemester 2022 |
Durchführender Fachbereich |
Geschichte |
Studienstufe |
Bachelor
Master |
Termin/e |
wöchentlich (Di), ab 20.09.2022, 12:15 - 14:00 Uhr, 3.B58 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
wöchentlich |
Inhalt |
Warum sind Bilder von Märtyrer*innen im 21. Jahrhundert erneut so virulent geworden? Erinnerungsrituale und Körper-Kulte des Martyriums sind als Mittel des "community and boundary building" seit dem Mittelalter eng verbunden mit Medientechnik und transkulturellen Begegnungen. Mártys (griechisch) und shahid (persisch/arabisch) bedeutet "Zeuge". Bildtechnologien machen die Betrachter*innen von gemarterten Körpern zu potenziellen Zeug*innen: Märtyrer*innen – als jene, die mit dem Körper für eine Überzeugung eintreten – benötigen weitere, medial hergestellte Zeug*innen, um ihr Martyrium zu verbreiten und in Geschichte zu verwandeln. Diese Martyrographien werden seit dem Buchdruck von neuen Medien, Techniken und Netzwerken immer weiter ausgestaltet, von Fotografie und Film bis zu Hashtags, Streams und Deep Fakes. Welche Formen von weiblicher, männlicher oder nicht binärer Körper-Zeug*innenschaft zeigen diese bewegten Bilder? Von Jeanne D’Arc über Imam Hussein, Neda Agha-Soltan, Sophie Scholl und Ulrike Meinhof bis zu Osama bin Laden und Qasem Soleimani bietet das Seminar anhand von Texten und audiovisuellen Darstellungen neue Perspektiven auf ein historisches und aktuelles Phänomen. Einer der Schwerpunkte wird auf der schiitischen Märtyrer*innen-Kultur des Iran liegen.
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Sprache |
Deutsch |
Begrenzung |
max. 30 Teilnehmende |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme / 4 Credits
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Kontakt |
matthias.wittmann@unibas.ch |
Literatur |
Zur Einführung: Elisabeth Priedl: Politik des weiblichen Martyriums, in: Christina Strunck (Hg.): Faith, Politics and the Arts, Wiesbaden 2019, S. 75-102 |
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