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Ambiguitätstoleranz - Islamische und westliche Ansätze im Umgang mit Mehrdeutigkeit


Dozent/in Dr. phil. Andreas Tunger-Zanetti
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS221322
Semester Herbstsemester 2022
Durchführender Fachbereich Religionswissenschaft
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e Fr, 23.09.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 30.09.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 07.10.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 14.10.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 21.10.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B01
Fr, 28.10.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 04.11.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 11.11.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 18.11.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 25.11.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B55
Fr, 02.12.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 09.12.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 16.12.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Fr, 23.12.2022, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Kein Buch der jüngeren deutschsprachigen Islamwissenschaft ist über die Fach- und Sprachgrenzen hinaus so stark beachtet worden wie Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams (2011) von Thomas Bauer. Seine These lautet, die arabisch-islamische Kultur des 12. bis 18. Jahrhunderts habe einen toleranteren Umgang mit den Mehrdeutigkeiten heiliger Schriften und dem Wahrheitsanspruch von Religion wie auch sozialer Beziehungen gepflegt als der Westen, der seit der frühen Neuzeit einen eigentlichen «Universalisierungsehrgeiz» (Zygmunt Bauman) entwickelt habe. Dieser Drang, die Dinge möglichst vereindeutigen zu wollen, habe unter anderm erst zur «Islamisierung des Islams» geführt. Und erst unter dem Druck westlicher Dominanz seit dem 19. Jahrhundert seien auch in islamischen Gesellschaften ambiguitätsintolerante Bewegungen und Ideologien prominent geworden. Bauer stützt seine These mit Belegen aus so unterschiedlichen Bereichen wie Theologie, Recht, Literatur oder Sexualität und demontiert dabei auch Jan Assmans These vom inhärent gewalterzeugenden Hang jeglicher monotheistischer Religion.
Lernziele Das Ziel des Seminars ist es, Bauers These ebenso wie Kritik daran kennenzulernen. Zudem versuchen die Teilnehmenden, Bauers Perspektive mit einem selbst gewählten kultur- und sozialwissenschaftlichen Thema zu verknüpfen.
Voraussetzungen Das Seminar setzt keine Vorkenntnisse in Islam- oder Religionswissenschaft voraus, jedoch die Bereitschaft zu gründlicher Lektüre. Teilnahme ab der ersten Semesterwoche.
Sprache Deutsch
Prüfung Essay zum Semesterende
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme, mündliches Engagement; Essay zum Semesterende / 4 Credits
Hinweise Das Seminar setzt keine Vorkenntnisse in Islam- oder Religionswissenschaft voraus, jedoch die Bereitschaft zu gründlicher Lektüre.
Kontakt andreas.tunger@unilu.ch
Material Persönliches Exemplar des Buches von Thomas Bauer (s. Literatur)
Literatur Thomas Bauer: Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams, Berlin: Verlag der Weltreligionen, 2011.