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Die Flüchtlingskrise. Massenmediale Diskurse und politische Entscheidungsfindung


Dozent/in Dr. phil. Adrian Itschert
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS221492
Semester Herbstsemester 2022
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor
Termin/e wöchentlich (Do), ab 22.09.2022, 08:30 - 10:00 Uhr, 3.B55
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt In den Massenmedien bilden sich regelmässig politische Diskurse über tatsächliche oder vermeintliche Flüchtlingswellen, illegale Immigranten oder Wirtschaftsflüchtlinge. Sie werden metaphorisch mit Umweltkatastrophen, militärischen Invasionen oder Krankheiten gleichgesetzt. Diese Diskurse lösen wiederum in der Politik immer wieder Handlungsdruck aus, der immer wieder zur Revision des Einwanderungs- und Einbürgerungsgesetzes führt.
Das Hauptseminar untersucht, wie die massenmedialen und politischen Prozesse sich wechselseitig beeinflussen. Die Diskurstheorie interessiert sich für das Verhältnis von öffentlichen, speziellen und interdiskursiven Prozessen, sowie den Einfluss von diskursiven auf ausserdiskursive Praktiken. Das Arenamodell untersucht, wie moralische Unternehmer versuchen, "ihr" gesellschaftliches Problem in den verschiedenen Arenen von Massenmedien, Politik und Recht gegen die Konkurrenz anderer Probleme zu etablieren. Die Systemtheorie wiederum geht davon aus, dass es sich um autonome Systeme handeln und fragt danach, wie Einflüsse durch Systemgrenzen transformiert und rekonstruiert werden.
Sprache Deutsch
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Abstracts) / 4 Credits
Kontakt adrian.itschert@unilu.ch
Literatur Margarete Jäger/ Siegfried Jäger. Deutungskämpfe. Theorie und Praxis kritischer Diskursanalyse. VS. Wiesbaden. 2007


David Scott Fitzgerald and Rawan Arar. The sociology of refugee migration. Annual Review of Sociology, 2018. 44:387–406


Michael Bommes. Migration in der modernen Gesellschaft. geographische revue, 2, 2003, 41-58