Wissenschaftliche Kontroversen
Dozent/in |
Prof. Dr. Christoph Hoffmann |
Veranstaltungsart |
Masterseminar |
Code |
HS221520 |
Semester |
Herbstsemester 2022 |
Durchführender Fachbereich |
Wissenschaftsforschung |
Studienstufe |
Master |
Termin/e |
wöchentlich (Mi), ab 21.09.2022, 16:15 - 18:00 Uhr, Inseliquai 10 INE 220 wöchentlich (Mi), ab 05.10.2022, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 INE 220 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Turnus |
Wöchentlich |
Inhalt |
Bei wissenschaftlichen Kontroversen scheint es sich um mehr zu handeln als um eine gewöhnliche Streiterei. In solchen Kontroversen soll es um Grundsätzliches gehen, es soll andauernd und mit besten Argumenten um das richtige Verständnis einer Sache gerungen werden, es soll ein schöner Erkenntnisfortschritt damit einhergehen. Freilich, das ist nur eine Weise, wissenschaftliche Kontroversen zu charakterisieren. Eine zweite findet in Kontroversen den Beleg dafür, welche Rolle soziale Umstände, rhetorische Strategien und ganz allgemein ‘Macht’ und ‘Kontingenz’ in den Wissenschaften spielen sollen. Nicht das ‘beste Argument’ setzt sich durch, sondern der Akteur, der am geschicktesten vorgeht, die Stunde zu nutzen weiss, am Überzeugendsten auftritt.
Für was also steht eine wissenschaftliche Kontroverse ein? Welche Merkmale charakterisieren sie? Was besagt die Kontroverse über ‘die Wissenschaft’? Diese Fragen sind nicht geringzuschätzen. Eine gewisse Zeit – von den 1970ern bis in die 2000er Jahre – galt die Erforschung von Kontroversen als ein Königsweg, um das Wesen von Wissenschaft zu verstehen. Das bedeutet zugleich, daß die Definition der Kontroverse selber einen Schauplatz für rivalisierende Wissenschaftsverständnisse dargestellt hat. Kontroversen sind entsprechend auch nicht einfach vorhanden, sondern werden als solche je nach Definition verschieden konstituiert.
In dem Seminar werden wir einerseits, die verschiedenen historischen, philosophischen und soziologischenAnsätze verfolgen, Kontroversen zu verstehen. Andererseits werden wir an einer Auseinandersetzung aus den Naturwissenschaften – zwischen dem Zoologen Karl von Frisch und dem Biologen Adrian Wenner über die Tanzsprache der Bienen in den 1960er Jahren – verfolgen, wie mit Hilfe historischer und soziologischer Rekonstruktionen aus einem Streit eine Kontroverse erzeugt wird. |
Lernziele |
Auseinandersetzung mit einer Kategorie der Wissenschaftsgeschichte, -philosophie und -soziologie. |
Sprache |
Deutsch |
Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme / 4 Credits
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Hinweise |
Das Seminar zählt für die Schwerpunkte Konzepte und Praktiken |
Hörer-/innen |
Ja |
Kontakt |
christoph.hoffmann@unilu.ch |
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