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Die explosive Entwicklung der neuen Kommunikationstechnologien hat nicht nur zu einem verstärkten Interesse für „Massenmedien“ und „Neue Medien“, für Kommunikationstechnologien und den durch sie offenbar induzierten Wandel in Gesellschaft, Organisationen und interpersonellen Beziehungen geführt. Sie erzwingt auch eine Neubestimmung der Begriffe, mit der die Soziologie die Gesellschaft analysiert. Traditionell baut die Soziologie ihren Begriff von Gesellschaft vom Individuum und seinen Handlungen her auf - also so genannt „handlungstheoretisch“. Was geschieht, wenn nun Gesellschaft nicht mehr handlungstheoretisch, sondern, wie neuerdings immer häufiger, von der „Kommunikation“ her, also kommunikationstheoretisch, aufgebaut wird? „Gesellschaft“ muss dann als „Kommunikationssystem“ verstanden werden, das „Individuum“ wie auch seine «Handlungen» erscheinen als sozial konstruiert – wie auch die „Realität“ selbst, soweit sie soziale Realität ist, als kommunikative Konstruktion analysiert werden muss. Die Vorlesung soll diese Zusammenhänge beleuchten und in die Grundbegriffe einer so verstandenen Kommunikationssoziologie einführen. Dies anhand von Beispielen, welche die Funktionsweise des Systems der Massenmedien, des Wissenschaftssystems, ein wenig auch des Rechtssystems und allgemein moderner Organisationen betreffen, mit besonderer Berücksichtigung der durch die Evolution von Kommunikationsmedien eröffneten Transformationen der Gesellschaft: von der Ausbildung der Sprachlichkeit bis hin zu des Computers «Künstlicher Intelligenz».
Begleitend zur Vorlesung finden Lektüreübungen (Tutorate) statt. Sie ergänzen die Vorlesung und müssen zusammen mit letzterer besucht werden. Informationen zu den Tutoraten und zur Gruppeneinteilung werden in der ersten Vorlesungsstunde mitgeteilt. Für die Tutorate ist eine separate Anmeldung obligatorisch. Ansprechpartner für die Tutoratsorganisation ist Dr. Ramy Youssef (ramy.youssef@unilu.ch). Allfällige Tutoratsleitende werden direkt angefragt. |