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Experimente mit
Tieren bilden seit dem 19. Jahrhundert ein zentrales Element der Forschungspraxis
in Biologie und Medizin. Dabei ist grob zwischen Versuchen zu unterscheiden, in
denen Erkenntnisse über die jeweils untersuchte Tierart selbst gewonnen werden
sollen, und Versuchen, in denen Tiere als Werkzeuge benutzt werden, um
Erkenntnisse über Vorgänge zu gewinnen, die über den untersuchten Organismus
hinaus Geltung besitzen. Ein Beispiel für erstere Versuche bilden alle
verhaltensbiologischen Forschungen, ein Beispiel für die zweite Art von
Versuchen bildet der Gebrauch von Modellorganismen in verschiedensten Bereichen
der Lebenswissenschaften (Taufliege-Genetik, Maus-Krebsforschung,
Frosch-Physiologie usw).
In dem Seminar
werden beide Typen von Tierexperimenten in den Blick genommen. Vier Fragen
sollen die Diskussion anleiten:
1) Welche
Annahmen gehen dem Experimentieren mit Tieren voraus? 2) Welche
Umstände bereiten Tiere dem Experimentieren? 3) Wie
unterscheiden sich Tiere im Experiment nach ihrer jeweiligen Funktion (Forschungsobjekt,
Modellorganismus, auch Testobjekt)? 4) Wie weit
lassen sich Erkenntnisse aus Tierexperimenten generalisieren? |