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Fernmodus Die Bedeutung des jüdischen Jesus für Theologie und Kirchen


Dozent/in Dr. Martin Steiner, MA
Veranstaltungsart Hauptvorlesung
Code HS231639
Semester Herbstsemester 2023
Durchführender Fachbereich Judaistik
Studienstufe Bachelor Master
Weitere Daten Die Vorlesung findet jeweils dienstags von 14.15-16.00 Uhr statt.
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt Die Existenz Jesu wird nicht nur durch seine Historizität, sondern auch durch die dazugehörige Identität als Jude, der zur Zeit des Zweiten Jerusalemer Tempels lebte, bestimmt. Damit kann sein Menschsein nicht getrennt von seiner jüdischen Identität betrachtet werden. Welche Rolle spielt das Judesein Jesu aber für die Christologien und Kirchen unserer Tage? Der Glaube an die Auferstehung Jesu ist an die konkrete historische Person – Jesus von Nazareth – gebunden. Seit den Anfängen der Christenheit stellt sich die Frage „wer oder was“ ist Jesus. Eine Christologie nach „Nostra Aetate“ kann nur beide Brennpunkte von Chalcedon, das „wahre Gottsein“ sowie das „wahre Menschsein“ Jesu, beinhalten, sonst würde sie in einen christlichen Triumphalismus über das Judentum verfallen. Daher gilt es, Jesu Judesein christologisch zu würdigen. In der Vorlesung werden Erkenntnisse der jüdischen Jesus-Forschung ebenso wie protestantische Perspektiven und lehramtliche Dokumente herangezogen, die, allesamt befreit von antijüdischen Vorurteilen, eine Basis für Inkarnationschristologien bilden.
Lernziele - Eine jüdische Wahrnehmung Jesu als eine zu berücksichtigende Zugangsweise für christologische Konzepte.
- Kritik an Antijudaismus.
- Abwehr eines theologisch begründeten Antisemitismus.
Sprache Deutsch
Prüfung - Unbenotete schriftliche Prüfung (2 Cr) (= Unbenoteter Leistungsnachweis)
- Benotete schriftliche Prüfung (3 Cr) (= Benotete Prüfung)
Abschlussform / Credits Unbenoteter Leistungsnachweis / 2 Credits
Benotete Prüfung / 3 Credits
kein Abschluss / 0 Credits
Entscheidung im November / 0 Credits
Aktive Teilnahme (Promotion) / 0 Credits
Hinweise Teilnahmeoptionen:
- Live-Zuschaltung via Zoom
- Podcast
- zusätzliche Austauschmöglichkeit via Zoom
Hörer-/innen Ja
Kontakt martin.steiner@unilu.ch
Literatur Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, Hinweise für eine richtige Darstellung von Juden und Judentum in der Predigt und in der Katechese der katholischen Kirche vom 24. Juni 1985, in: Henrix, Hans Hermann; Rentdorff (Hgg.), Die Kirchen und das Judentum: Dokumente von 1945-1985, Bd. 1., Paderborn / Gütersloh 1988, 92–103.

Henrix, Hans Hermann: Israel trägt die Kirche – Zur Theologie der Beziehung von Kirche und Judentum, Berlin 2019 (=Forum Christen und Juden Bd. 17).

Homolka, Walter; Striet, Magnus: Christologie auf dem Prüfstand. Jesus der Jude – Christus der Erlöser, Freiburg i. Br. 2019.

Danz, Christian; Ehrensperger, Kathy; Homolka, Walter (Hgg): Christologie zwischen Judentum und Christentum. Jesus, der Jude aus Galiläa, und der christliche Erlöser, Tübingen 2020.

Fredriksen, Paula: Jesus of Nazareth, King of the Jews. A Jewish Life and the Emergence of Christianity, New York 1999.

Levine, Amy-Jill: The Misunderstood Jew. The Church and the Scandal of the Jewish Jesus, San Francisco, 2006.