Die Ökonomische Analyse des Rechts und ähnliche Forschungsrichtungen – zusammengefasst als „Law and Economics“ – haben in den USA einen sehr hohen Stellenwert in der juristischen Ausbildung. Seit Längerem findet in Europa eine Rezeption dieser Methoden statt. In dieser Vorlesung soll deshalb den Studierenden die Möglichkeit geboten werden, diese neue Disziplin kennen zu lernen.
Bei der ökonomischen Rechtsanalyse werden die Folgen rechtlicher Regelungen einerseits ermittelt (positiver Teil) und andererseits unter dem Gesichtspunkt der Effizienz bewertet (normativer Teil). Nach der Vermittlung der wichtigsten Analysemethoden und -konzepte werden Anwendungen aus den verschiedenen Rechtsgebieten (Privatrecht, Strafrecht und öffentliches Recht) besprochen. Schliesslich werden nebst den Möglichkeiten auch die Grenzen der ökonomischen Rechtsanalyse diskutiert. Dabei werden sowohl die philosophischen Grundlagen der ökonomischen Betrachtungsweise des Rechts als auch deren Verträglichkeit mit der schweizerischen Rechtsordnung kritisch beleuchtet.
In der Vorlesung werden die folgenden zehn Themen behandelt:
1. Analysemethoden und Konzepte
2. Effizienzkriterien und Folgenorientierung
3. Das Coase-Theorem
4. Ökonomische Analyse des Privatrechts
5. Ökonomische Analyse der Kriminalität
6. Ökonomische Theorie der Politik („Public Choice“)
7. Ökonomische Verfassungs- und Verwaltungstheorie
8. Wettbewerbstheorie
9. Regulierungstheorie
10. Effizienz und andere gesellschaftliche Ziele |