Post_koloniale un/doings von Sexualität und Geschlecht (Postkoloniale Perspektiven auf Sexualität und Geschlecht)

Kolonialismus formte nicht nur ökonomische, kulturelle und politische Beziehungen zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden. Er durchdrang auch intime Beziehungen, beförderte ein Wissen über begehrenswerte und deviante Körper und Lebensweisen und legitimierte staatliche Eingriffe, Regulierungen und Gewalt. Die binäre Ordnung von Geschlecht und Sexualität, sowie heterosexuelle monogame Ehe- und Familienstrukturen werden von queeren Gemeinschaften in Frage gestellt. In diesem Kurs zeigen wir die Entstehung modernen Geschlechter- und Sexualitätsordnungen durch Kolonisierung und andauernde Formen der Enteignung nach.

Wir beschäftigen uns mit der Entstehung, Organisation und Transformation von kolonialen Sexualitätsdiskursen und ihren Auswirkungen auf die postkoloniale Gegenwart. Wir schulen den Blick darauf, wie Race, Geschlecht und Sexualität in unterschiedlichen Kontexten miteinander verschränkt sind und sich gegenseitig hervorbringen. Unter Vermeidung einer einzigen universalisierenden Erzählung folgen wir unterschiedlichen Formen Sexualität und Geschlecht, und ihre Prägung durch Rassismus, Kolonialismus, Landraub, transatlantischer Sklaverei und globalem Kapitalismus zu konzeptualisieren.

Ausgehend von schwarzen feministischen, internationalen, postkolonialen und queer und trans of color Ansätzen, lernen wir unterschiedliche Zugänge zu Wissen-schaffen, zu spezifischen sozio-historischen Kontexten, zu unterschiedlichen Methoden und zum Umgang mit Positionalitäten in der Forschung kennen.