Termin/e |
Mo, 16.09.2024, 10:15 - 14:00 Uhr, 3.B52 (Terminierung 1) Mo, 23.09.2024, 10:15 - 14:00 Uhr, 3.B52 (Terminierung 2) Mo, 14.10.2024, 10:15 - 14:00 Uhr, 3.B52 (Terminierung 3) Mo, 21.10.2024, 10:15 - 14:00 Uhr, 3.B52 (Terminierung 4) Mo, 28.10.2024, 10:15 - 14:00 Uhr, 3.B52 (Terminierung 5) Mo, 11.11.2024, 10:15 - 14:00 Uhr, 3.B52 (Terminierung 6) |
Inhalt |
Inzwischen
wissen wir um die Wirkmächtigkeit von Erzählungen, um wichtige
Herausforderungen und Transformationsprozesse in der
Gesellschaft weiterzubringen. Dafür werden kulturell etablierte Muster
aufgegriffen und zentrale wissenschaftliche Daten und Wissensbestände in ein
Narrativ mit Protagonisten und Heldinnen, Peripetien und Katastrophen
eingebunden. Damit wir für das Klima ins Handeln kommen, sollte die aktuelle
Datenlage idealerweise vermehrt in Erzählungen, an denen wir beteiligt sind,
eingebunden werden. Oder allgemeiner gesprochen: Damit eine Kohärenz zwischen
gesellschaftlichen Herausforderungen und Handlungsfeldern hergestellt werden
kann, sind Narrative vonnöten, welche den Balanceakt zwischen
Komplexitätsreduktion und Problembewusstsein wagen. Gleichzeitig wissen wir,
dass Narrative allzu oft zu Propagandazwecken eingesetzt werden, sei das im
aktuellen Krieg Russlands in der Ukraine oder zur Verschleierung von
genozidalen Handlungen in den postjugoslawischen Kriegen. Im Seminar gehen wir
in vier Schritten vor: Zu Beginn widmen wir uns allgemeinen Theorien zum
"homo narrans" und zur "Metahistory", wie sie in der
literatur- und geschichtswissenschaftlichen Erzähltheorie angeboten werden (1).
In einem zweiten Schritt konzentrieren wir uns auf typische narrative
Propagandamuster in Kriegen, z.B. auf das "Bürgerkriegsnarrativ" (2),
bevor wir uns mit komplexeren Erzählkulturen und -mustern, beispielsweise mit
dem "Erzählgarn" bei den australischen Aborigines oder mit dem
Konzept der "Sympoiesis" in der Biologie, beschäftigen (3). Zum
Abschluss überlegen und skizzieren wir zusammen, welche spezifische
Erzählangebote uns valabel erscheinen, damit wir angesichts der
Klimakatastrophe ins Handeln kommen (4). |