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Unsichtbare Arbeit. Die Familie als ökonomischer Schauplatz im langen 20. Jahrhundert


Dozent/in Dr. phil. Verena Halsmayer
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS241392
Semester Herbstsemester 2024
Durchführender Fachbereich Wissenschaftsforschung
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus wöchentlich
Inhalt Diese Lehrveranstaltung findet leider nicht statt.Nicht zuletzt in der Covid-19-Pandemie wurde betont, dass Sorgearbeit, insbesondere Hausarbeit, zu wenig wertegeschätzt und viel zu häufig unsichtbar gemacht wird. Das Seminar nimmt Diskussionen um die Sichtbarmachung von häuslicher Arbeit als Ausgangspunkt für die Erforschung der längeren Geschichte der Familie und ihrer ökonomischen Aspekte. Oft quer zu den Trennlinien von „privat“ und „öffentlich“ ist die Familie ein wesentlicher Bestandteil wirtschaftlichen Lebens, bestimmender Faktor sozialer Klasse und primärer Ort gesellschaftlicher Reproduktion. Zudem tritt sie als Interventionsobjekt und -instrument in Erscheinung, wenn es etwa um die Bekämpfung von Armut, die Steuerung von Migration oder das Befördern von „Entwicklung“ geht. In dieser Perspektive kann Sichtbarmachen ein emanzipatorischer oder reformerischer Akt sein, genauso wie das Beharren auf Unsichtbarkeit auch Autonomie oder Widerstand bedeuten kann – nicht zuletzt wenn es um die Funktion der Normfamilie geht. An der Schnittstelle von Wissenschafts- und Sozialgeschichte arbeiten wir im Seminar mit historischer Sekundärliteratur sowie mit Primärtexten und Archivmaterial von den 1880er Jahren bis heute. Mithilfe einer Reihe von Fallstudien (von administrativen Surveys wohlfahrtsstaatlicher Verwaltung zur Ratgeberliteratur der Hauswirtschaftslehre, von den Definitionsproblemen der empirischen Sozialforschung zu den Einsichten feministischer Bewegungen) fragen wir nach unterschiedlichen Strategien des Sichtbarmachens: Auf welche Weise und mit welchen Effekten konzipieren verschiedene Wissens- und Interventionsformen seit dem späten 19. Jahrhundert die Familie bzw. den Haushalt? Wie verhalten sich verschiedene Formen der Sichtbarmachung (etwa Zählungen, Messungen oder Erfahrungsaustausch) zu unterschiedlichen Absichten, das soziale und ökonomische Leben von Menschen verändern zu wollen?
Sprache Deutsch
Anmeldung ***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: http://www.unilu.ch/ksf/semesterdaten
Kontakt verena.halsmayer@unilu.ch