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Parallel zum Aufstieg des Erinnerungsparadigmas lässt sich in der Historiografie der vergangenen drei Jahrzehnte ein enorm gewachsenes Interesse für individuelles und gruppenspezifisches Leid feststellen, bei dem psychische Belastungen im Mittelpunkt stehen. Diese Entwicklungen hin zu einem gewandelten und ausgedehnten Opferverständnis sind unter anderem auf die Popularisierung der Psychotraumatologie sowie auf rechtliche Modifikationen zurückzuführen. Die Veranstaltung vermittelt einen Überblick über die Geschichte der Psychotraumatologie und den Wandel des Opferbegriffs vom ausgehenden 19. bis ins 21. Jahrhundert. Dabei gewährt die Veranstaltung Einblicke in neuere Ansätze historischer Forschung und fragt an einzelnen Beispielen nach den Möglichkeiten und Grenzen der Verbindung von Geschichtswissenschaft, Psychologie und Medizin.