Noch vor Corona, dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der Eskalation  der Gewalt und des Krieg im Nahen Osten hat der indisch-britische Intellektuelle Pankaj Mishra die gegenwärtige Stimmungslage als „Age of Anger“ charakterisiert. Wut, Ressentiments und rücksichtsloser Egoismus sind zu mächtigen Gefühlen der Gegenwart geworden. Dies, obwohl es vielen Menschen so gut geht wie nie zuvor. Populisten:innen prägen den politischen Diskurs, wie dies vor wenigen Jahren undenkbar schien, und die Hetze gegen Fremde und Andersdenkende sowie der Antisemitismus sind bis weit in die liberale Gesellschaft hinein salonfähig geworden. Die Übung sucht anhand ausgewählter Texte nach Erklärungen für diese Befindlichkeiten und fragt nach den Möglichkeiten der Geschichts- und Kulturwissenschaft über die Gegenwart nachzudenken.