Inhalt |
Das Seminar bietet eine Einführung in die Philosophie eines der herausragenden Ikonoklasten und Rebellen des europäischen Denkens im 19. Jahrhundert, Søren A. Kierkegaard (1813–1855). Der dänische Philosoph ist für verschiedene westliche philosophische Traditionen, insbesondere den Existenzialismus, die Phänomenologie aber auch die Kritische Theorie, sehr einflussreich gewesen.
Im Seminar werden wir versuchen herauszufinden, ob und wie seine Arbeit immer noch bedeutend und relevant für uns heute sein kann. Wir werden uns mit einigen von seinen zentralen und bekanntesten Werken (Die Wiederholung, 1843, Der Begriff der Angst, 1844, Die Krankheit zum Tode, 1849) auseinandersetzen. Diskutiert werden unterschiedliche Fragen, u.a.: Welche sind die zentralen Merkmale, die die menschliche Existenz kennzeichnen, und welche Rolle spielen da Emotionen und Affekte? Was ist menschliche Freiheit und wie können wir als freie Individuen existieren? Was bedeutet es, dass Subjektivität der Objektivität und Einzigartigkeit der Universalität Vorrang haben, und wie fordert eine solche radikale philosophische Idee die Grenzen der Philosophie heraus? Wie lassen sich die Grenzen der Rationalität und der Vernunft feststellen, und wie gehen wir mit solchen Grenzen um? Warum verschleiert Kierkegaard seine Autorschaft hinter einer Reihe von Pseudonymen und Masken? Am Ende des Seminars werden wir dazu einen Film analysieren, nämlich Agnès Vardas Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7 (1962), mithilfe der philosophischen Linsen, die wir während des gesamten Semesters aufgebaut haben. |
Literatur |
• Søren A. Kierkegaard, Die Wiederholung (1843) • Søren A. Kierkegaard, Der Begriff der Angst (1844) • Søren A. Kierkegaard, Die Krankheit zum Tode (1849) • Agnès Vardas, Cléo – Mittwoch zwischen 5 und 7 (1962) • Clare Carlisle, Philosopher of the Heart. The Restless Life of Søren Kierkegaard, London, Penguin 2019.
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