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Forschungsseminar: Personale Netzwerke und soziales Kapital


Dozent/in Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS241522
Semester Herbstsemester 2024
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e wöchentlich (Mi), ab 18.09.2024, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B57
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt

Die personale Netzwerkanalyse untersucht, wie Menschen in soziale Beziehungen eingebettet sind. Personale Netzwerke ermöglichen, dass verschiedene Formen von (kognitiven, emotionalen, praktischen) Ressourcen und von Unterstützung mobilisiert werden können. In diesem Sinne spricht man auch von personalen Netzwerken und diesen positiven Effekten als von sozialem Kapital.

Personale Netzwerke ermöglichen, Probleme und individuelle Krisen besser zu bewältigen, sie sind förderlich für soziale Integration (in Gesellschaft, in Stadtteile, in soziale Milieus, in Organisationen). Sie befördern sozialen Aufstieg, beruflichen Erfolg. Netzwerke sind Infrastrukturen für die Diffusion von Meinungen, Medienwirkungen und Einfluss („Influencer/innen“, Meinungsführer/innen), dann auch Strukturen für räumliche Migration und sie sind ausschlaggebend für eine gute (körperliche und psychische) Gesundheit sowie für Langlebigkeit. Personale Netze werden durch digitale Medien aber auch durch persönliche Beziehungen gebildet. Und sie können durchaus auch defizitär sein und negative Effekte ausüben. Beispielsweise wird zunehmend untersucht, ob Menschen in gegenwärtigen Gesellschaften (trotz Social Media, zunehmender räumlicher Mobilität und sich verdichtenden Stadträumen) unter wachsender Einsamkeit, Individualisierung und der Ausdünnung der personalen Netze leiden. Weiter lassen sich soziale Ungleichheit und ungleiche Geschlechterrollen anhand von personalen Netzwerken beforschen.

Personale Netzwerke werden auch als ego-zentrierte Netzwerke bezeichnet. Sie werden als Beziehungsstrukturen zwischen einer fokalen Person (ego) und den mit ihr vernetzen Personen (den alteri) aufgefasst und es wird untersucht, wie sich Struktureigenschaften und Ressourcen im Netzwerk unter welchen Bedingungen positiv bzw. negativ für ego auswirken.  Betrachtet man personale Netzwerke als Fälle, kann man auf der Makroebene untersuchen, wie sich Typen von personalen Netzwerken im sozialen Raum verteilen oder wie sie sich zu Clustern aggregieren lassen.

Der Vorteil der egozentrierten Netzwerkanalyse besteht einmal darin, dass diese Art von personalen Netzwerken sich einfach (durch Befragungen) erheben lässt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man netzwerkanalytische Strategien der Analyse mit den etablierten multivariaten statistischen Verfahren kombinieren kann.

Die Veranstaltung führt in Theorien und Methoden der personalen Netzwerkanalyse ein und geht dann über in die praktische Analyse von personalen Netzwerken mit der Datenanalysesoftware R (und RStudio).

Voraussetzungen Grundausbildung in Methoden und multivariater Statistik, Grundkenntnisse in R.
MA Studierende können teilnehmen und liefern fortgeschrittene Beiträge.
Sprache Deutsch
Anmeldung ***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: www.unilu.ch/ksf/semesterdaten
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
Kontakt rainer.diazbone@unilu.ch
Material wird über OLAT zugänglich gemacht
Literatur wird in einem Syllabus (auf OLAT) bekannt gegeben