Sie sind nicht angemeldet

Wirtschaft, Organisation, Arbeit - Perspektiven der Konventionentheorie


Dozent/in Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS241523
Semester Herbstsemester 2024
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e wöchentlich (Do), ab 19.09.2024, 10:15 - 12:00 Uhr, 3.B55
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt

Das Grundproblem der Koordination in der Ökonomie ist die Frage nach der Qualität von Produkten, Dienstleistungen, Qualifikationen, aber auch diejenige von angemessenen Institutionen sowie Koordinationsformen, Bewertungs-, Kommunikations- und Valorisierungsformen in der Ökonomie. Die neopragmatische Institutionentheorie untersucht wie Menschen die Qualität, Richtigkeit und Angemessenheit der Produktion, Distribution und Konsumption auf institutionellen Logiken fundieren können. Dafür spielt das Konzept der Qualitätskonvention eine Schlüsselrolle. Im Seminar soll der neopragmatische Institutionalismus eingeführt werden, der unter dem Namen „Ökonomie und Soziologie der Konventionen“ (oder kurz Konventionentheorie) zunächst in Frankreich als ein interdisziplinärer Ansatz entwickelt worden ist und sich seit einigen Jahren als auch internationaler Ansatz etabliert hat. Im Seminar werden weitere Konzepte und Denkweisen dieses Ansatzes eingeführt, beispielhafte Analysen werden besprochen und die Methodologie der Konventionentheorie vermittelt.

In jeder realen Ökonomie existiert eine Pluralität dieser Qualitätskonventionen und diese beziehen die wirtschaftliche Koordination auf ein kollektives Gut, auf ein Gemeinwohl. Damit wird deutlich, dass die Ökonomie, die Organisationsformen, die Tätigkeiten und Berufe unausweichlich auf moralische Ordnungen bezogen sind. Die Konventionentheorie hat eine eigene neopragmatische Perspektive auf Unternehmen (und allgemeiner auf Organisationen insgesamt) vorgelegt. Die Pluralität der Qualitätskonventionen generiert zudem kontinuierlich Spannungen und Konflikte zwischen diesen moralisch- normativen Denkweisen. Die Konventionentheorie ist entwickelt worden zunächst im Bereich der Arbeitsmärkte, der Ausbildungsformen, der Einstellungspraktiken und der Arbeitsorganisation (HRM). Sie hat viele Studien zu Konsumgütern (wie Nahrungsmitteln) vorgelegt und wird auch darüber hinaus intensiv auf Fragen der Ökologie, der Nachhaltigkeit, der Energiemärkte, des Gesundheitsversorgung aber auch auf kulturelle Felder und politische Konflikte bezogen. Das Seminar wird einen Überblick über das breite Anwendungsspektrum der Konventionentheorie mit Bezug auf internationale Studien geben.

Sprache Deutsch
Anmeldung ***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: www.unilu.ch/ksf/semesterdaten
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Referat/Präsentation) / 4 Credits
Kontakt rainer.diazbone@unilu.ch