Das eine soll verändert werden, bleibt aber bestehen (z.B. Lohndiskriminierung). Das andere möchte man beibehalten, es verändert sich aber ständig (z.B. funktionierende Infrastruktur). Wie ist das zu erklären? Das Hauptseminar nimmt sich dieser Frage an. Im Zentrum steht die Spannung zwischen Wandel und Beständigkeit in und durch Organisation aus einer soziologischen Perspektive.
Erstens werden wir uns damit auseinandersetzen, welche Formen organisationalen Wandels erforscht wurden. Zweitens interessieren Praktiken des Wandels wie Innovationen und Reformen. Komplementär zu diesen Themen interessiert uns im zweiten Teil des Seminars, wie eigentlich Beständigkeit in, von und durch Organisationen möglich ist. Auch hier werden wir drittens soziologische Erklärungen für die Regelmässigkeit von sozialem Handeln, sowie viertens Praktiken der Beständigkeit wie beispielsweise Routinen diskutieren.
Ziel des Seminars ist es, einen kritischen Blick auf normative Positionen hinsichtlich Wandel und Beständigkeit zu entwickeln. Es werden ausserdem soziologische Konzepte eingeführt, um beides analysieren zu können, sowie Forschungslücken identifiziert. Im Fokus steht hier ein soziologisches Verständnis von «Institutionen» und die Schärfung einer sozialwissenschaftlichen Perspektive, die «Organisation» explizit berücksichtigt. Geübt werden zudem Diskussions- und Lesekompetenzen. |