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Biografieforschung: Biografiearbeit im Medienvergleich


Dozent/in Assoz. Prof. D. Roswitha Breckner
Veranstaltungsart Masterseminar
Code HS241602
Semester Herbstsemester 2024
Durchführender Fachbereich Soziologie
Studienstufe Master Doktorat
Termin/e Fr, 20.09.2024, 10:15 - 12:00 Uhr
Fr, 11.10.2024, 10:15 - 17:00 Uhr
Sa, 12.10.2024, 09:15 - 16:00 Uhr
Fr, 22.11.2024, 12:15 - 18:00 Uhr
Sa, 23.11.2024, 09:15 - 16:00 Uhr
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Inhalt
Im Seminar wird die Frage im Zentrum stehen, inwiefern visuelle Kommunikation in alten und neuen Medien sowie im Vergleich und in Verbindung mit mündlichen Narrationen als Form biografischer Arbeit verstanden werden kann. Biografien sind aus soziologischer Sicht soziale Konstrukte (Fischer-Rosenthal) bzw. kommunikative Formen (Nassehi), die in verschiedener Weise als Orientierungs- und Handlungsschemata in modernen Gesellschaften relevant geworden sind, sei es als CV, als lebensgeschichtliche Erzählung in verschiedenen Situationen oder als visuelle Darstellung des Lebens in traditionellen (Familien)Fotoalben. Mit der Entstehung und Verbreitung von Social Media, die von einem intensiven Gebrauch von Bildern, insbesondere von digitalen Fotografien, bestimmt sind, entstehen durch kuratierte bildliche Selbstdarstellungen insbesondere auf den Plattformen Facebook und Instagram auch visuelle Biografien. Aus soziologischer Perspektive stellt sich die Frage, inwiefern diese an herkömmliche Formen der visuellen wie narrativen Gestaltung von Biografien, wie etwa in traditionellen Fotoalben oder narrativen Interviews, anknüpfen und/oder inwiefern auch ganz neue Formen vornehmlich visueller Selbstpräsentation und biographischer Orientierung entstehen. 
Das Seminar soll die Teilnehmer*innen befähigen, ein Alltagsphänomen wie die Bildkommunikation in Sozialen Medien im Hinblick auf ihre gesellschaftlichen Grundlagen und sozialen Funktionen am Beispiel biografischer Selbstpräsentationen zu untersuchen. Hierzu wird zunächst anhand von Literatur der Frage nachgegangen, wie die Form visueller Biografien soziologisch bestimmt werden kann. Daraufhin entwickeln Seminarteilnehmer*innen eigene Fragestellungen, die sie anhand ausgewählter empirischer Beispiele, welche von der Seminarleiterin, aber auch von Seminarteilnehmer*innen eingebracht werden können, im Rahmen von Kleingruppen methodisch angeleitet bearbeiten. Inputs der Seminarleiterin werden ergänzt durch Diskussionen von Texten, die von allen Teilnehmer*innen gelesen und anhand von Fragen vorbereitet werden.
E-Learning
Thema: Vorbesprechung Seminar_Roswitha Breckner
Uhrzeit: 20.Sept. 2024 09:45 AM


Meeting-ID: 666 1014 1143
Kenncode: 296702
Sprache Deutsch
Anmeldung ***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: www.unilu.ch/ksf/semesterdaten
Prüfung Aktive Teilnahme mit vorbereiteter Textdiskussion, Essay oder benoteter Abschlussarbeit
Aktive Teilnahme an methodisch angeleiteten Bildanalysen in Kleingruppen
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme (Details siehe 'Prüfung') / 4 Credits
Hörer-/innen Nein
Kontakt roswitha.breckner@univie.ac.at
Literatur
Breckner, Roswitha. 2018. Das visuelle Feld der Biographie – neue Fragen und Zugänge. In Handbuch Biographieforschung, Hrsg. Helma Lutz, Martina Schiebel und Elisabeth Tuider, 403–413. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

Breckner, Roswitha & Elisabeth Mayer. 2022. Social media as a means of visual biographical performance and biographical work. Current Sociology https://doi.org/10.1177/00113921221132518.

Fischer-Rosenthal, Wolfram. 1995. The problem with identity: Biography as Solution to Some (Post)-Modernist Dilemmas. Comenius 15: 250–65.

Frosh, Paul. 2019. The Poetics of Digital Media. Polity Press.

Hoggenmüller, Sebastian W. 2022. Globalität sehen. Zur visuellen Konstruktion von „Welt“. Frankfurt am Main & New York: Campus.

Jurgenson, Nathan. 2019. The Social Photo. On Photography and Social Media. London, New York: Verso.

Keightley, Emily & Michael Pickering. 2014. Technologies of memory: Practices of remembering in analogue and digital photography. new media & society 16: 576–593.

Müller, Michael R. 2016. Bildcluster. Zur Hermeneutik einer veränderten sozialen Gebrauchsweise der Fotografie. Sozialer Sinn. Zeitschrift für hermeneutische Sozialforschung 17. Jg.: 95–142.

Nassehi, Armin. 1994. Die Form der Biographie. Theoretische Überlegungen zur Biographieforschung in methodologischer Absicht. BIOS. Zeitschrift für Biographiefoirschung und oral history 7: 46–63.

Van Dijck, José. 2013. „You have one identity“: performing the self on Facebook and LinkedIn. Media, Culture & Society 35: 199–215.

Van House, N. A. (2011). Personal photography, digital technologies and the uses of the visual. Visual Studies, 26(2), 125–134.

Weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.