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Messianische Bewegungen im Judentum


Dozent/in Dr. theol. Martin Steiner, MA
Veranstaltungsart Lektürekurs/Proseminar
Code HS241664
Semester Herbstsemester 2024
Durchführender Fachbereich Judaistik
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e wöchentlich (Mo), ab 16.09.2024, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 11
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus Kein Turnus
Inhalt Die Geschichte jüdischer Messiasfiguren beginnt vor der christlichen Zeitrechnung und reicht bis in unsere Gegenwart hinein. Messiaskonzeptionen, wie jene aus dem Hause Josefs oder den davidischen Messias gibt es seit der Antike. Das Christentum selbst entstand aus einer messianischen Bewegung und Jesus von Nazareth ist wohl die bekannteste Messiasfigur aus dem Judentum. Zu seiner Zeit und danach traten viele weitere jüdische Lichtgestalten auf, wie z.B. Bar Kochba. Doch die meisten brachten nicht die Erlösung, die sich deren Anhänger erhofften. In der Regel enttäuschten sie und aus der Ernüchterung heraus sollte anhand von Kriterien der „richtige“ vom „falschen“ Messias unterschieden werden. Der mittelalterliche Gelehrte Moses Maimonides legte Unterscheidungsmerkmale vor, die bis heute innerjüdische Orientierung in der Messiasfrage bieten. Die frühe Neuzeit brachte mit Shabbatei Zwi (1626-1676) und Jakob Frank (1726-1791) wieder „falsche“ Messiasse hervor und die meisten ihrer Anhänger wurden bitter enttäuscht. Ab der Aufklärung wurde in vielen jüdischen Strömungen die Frage nach dem Messias entpersonalisiert. An die Stelle des Messias trat das Konzept der messianischen Zeit, wie u.a. bei Abraham Geiger (1810–1874) oder Hermann Cohen (1842–1918). Selbst in der Moderne verklang die Frage nach dem Messias aber nicht. Menachem Mendel Schneerson, der 1994 starb, wird als der Messias aus Brooklyn vorgestellt. Seine Chabad-Lubawitscher Bewegung wächst weltweit. Besonders litauische Talmudgelehrten kritisieren Rebbe Schneerson mitunter stark, weil er von seinen Anhängern teils als göttlicher Messias charakterisiert wird. Zu Letzt soll ein Seitenblick in umstrittene „messianisch-jüdische Gemeinden“ in Jerusalem gelegt werden, die als immer grösser werdendes Randphänomen existieren und sich selbst als Teil des Judentums betrachten.
Sprache Deutsch
Prüfung - TF: Bestätigte Teilnahme (1 Cr) (= Bestätigte Teilnahme)
- TF: Unbenotetes Referat (2 Cr) (= Unbenoteter Leistungsnachweis)
- TF: Benotete schriftliche Arbeit (4 Cr)
- KSF: Aktive Teilnahme (Referat) (4 Cr)*
* Verpflichtend und vorbehalten für Anrechnung in KSF-Modulen. Gilt nicht für RWP-Studierende.
Abschlussform / Credits TF: Bestätigte Teilnahme / 1 Credits
TF: Unbenoteter Leistungsnachweis / 2 Credits
TF: Benotete schriftliche Arbeit / 4 Credits
KSF: Aktive Teilnahme (Referat) / 4 Credits
kein Abschluss / 0 Credits
Entscheidung im November / 0 Credits
Aktive Teilnahme (Promotion) / 0 Credits
Hinweise Die Teilnahme in der 1. Woche ist verpflichtend
TF: Die Veranstaltung kann als Lektürekurs oder als Proseminar (ausschliesslich mit benoteter schriftlicher Arbeit) belegt werden.
KSF: Die Veranstaltung gilt als Proseminar oder methodisches Seminar.

Angebot der Informationskompetenz wird angeboten (obligatorisch für KSF-Studierende der Judaistik im BA)
Hörer-/innen Nach Vereinbarung
Kontakt martin.steiner@unilu.ch
Literatur
Wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.