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Fernmodus Ein Gott der Gewalt? Die biblische Rede vom Zorn, Eifern, Rächen und Kämpfen Gottes


Dozent/in Prof. Dr. theol. Matthias Ederer
Veranstaltungsart Hauptvorlesung
Code HS251235
Semester Herbstsemester 2025
Durchführender Fachbereich Theologie
Studienstufe Bachelor Master
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus Kein Turnus
Inhalt Ein Gott, der zürnt, sich rächt, eifert und kämpft – das ist in der Bibel keine Seltenheit. Doch nicht nur für moderne Lesende sind solche Gottesbilder (und die sie transportierenden Texte) unerträglich, so dass sie ausgeblendet, ignoriert oder gar komplett zensiert wurden/werden (bis hin zu Markions "genialer" Idee eines Kanons aus einem gekürzten Lukasevangelium und zensierten Paulusbriefen). Zugleich können die alttestamentlichen Texte als Belege für den archaischen und gewalttätigen Charakter der jüdischen Religion beigezogen und damit für eine antisemitische Agenda missbraucht werden. Wer diesen beiden "traditionellen" Zugängen zu biblischen Texten mit «schwierigen» Gottesbildern mit vollem Recht widersprechen will, muss alternative Wege des Umgehens mit den "Gewalttexten" der Bibel anbieten - und solche möchte die Vorlesung aufzeigen. Dabei werden ausgewählte Schlüsseltexte die von einem zornigen, eifernden, rächenden oder kämpfenden Gott sprechen (z.B. die Erzählung vom Goldenen Kalb, die Schilfmeer-erzählung und das Schilfmeerlied in Ex 13-15, die "Gewaltphantasie" aus Jes 63,1-6, der "Rachepsalm" Ps 83, uvm.) eingehender vorgestellt, biblisch und altorientalisch kontextualisiert und verschiedene gewinnbringende Zugänge vorgestellt und kritisch evaluiert, die die bleibende Relevanz dieser "Gewalttexte" deutlich machen können.
Schlagworte Gender/Diversity
Lernziele Die Studierenden können die biblische Rede von Zorn, Eifern, Vergelten oder Kämpfen Gottes sachgemäss kontextualisieren und erläutern, "Gewalttexte" (Texte mit "gewalttätigen" Gottesbildern) auslegen und hermeneutische Strategien zum Umgehen mit als anstössig empfundenen biblischen Texten reflektieren und anwenden.
Voraussetzungen Hebräisch- und Griechischkenntnisse und der Besuch der "Einleitung in das Alte Testament" sind von Vorteil.
Sprache Deutsch
Leistungsnachweis - Essay (2 Cr) (= Unbenoteter Leistungsnachweis)
- Benotete schriftliche Prüfung (3 Cr) (= Benotete Prüfung)
Abschlussform / Credits Unbenoteter Leistungsnachweis (Essay) / 2 Credits
Benotete Prüfung / 3 Credits
Entscheidung im November / 0 Credits
kein Abschluss / 0 Credits
Aktive Teilnahme (Promotion) / 0 Credits
Hinweise Teilnahmeoptionen:
- Live-Zuschaltung via Zoom
- Podcast

Pflichtinhalt(e) für Vollstudium Theologie:
Altes Testament: Exegese des AT: Pentateuch und Geschichtswerke; Prophetische Bücher; Psalmen und Weisheitsliteratur
Hörer-/innen Ja
Kontakt matthias.ederer@unilu.ch
Literatur Literatur wird zu Beginn der Vorlesungszeit auf OLAT publiziert.