Termin/e |
Do, 18.09.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 25.09.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 09.10.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 16.10.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 23.10.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 30.10.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 13.11.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 20.11.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 27.11.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 04.12.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 11.12.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 Do, 18.12.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, 4.B02 |
Inhalt |
Dieses Seminar führt in die Analyse von Geschlecht innerhalb der Disziplin der Anthropologie ein, von den Pionieren bis hin zu aktuellen Debatten. Während die bedeutende Rolle von Frauen in frühen ethnographischen Studien marginalisiert wurde, markierte das Aufkommen der feministischen Anthropologie in den 1970er-Jahren den Beginn eines eigenständigen Forschungsfeldes. Das Seminar führt in die ersten Theorien über Frauen ein und beleuchtet die Entstehung der Unterscheidung zwischen Sex als biologischem Faktor und Gender als kultureller Konstruktion.
Seitdem wurde der Dualismus von Sex und Gender wegen seiner essentialistischen Verankerung im Gegensatz von Natur und Kultur zunehmend kritisch hinterfragt, ebenso wie der Binarismus zwischen den Kategorien ‚Mann‘ und ‚Frau‘. Ebenso gerät der Universalismus in die Kritik, der für einen Feminismus aus weißer Perspektive spricht. Die dritte Welle des Feminismus in den 1990er-Jahren führt zur Entstehung der Queer-Anthropologie, die sich der Analyse der Vielfalt von Gender-Identitäten widmet. Auf Grundlage der Kritik von Anthropolog*innen aus dem Globalen Süden und aus afroamerikanischer Perspektive gewinnt ebenso die Auseinandersetzung mit intersektionalen Fragen an Relevanz.
Heute haben sich ethnologische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Ungleichheit heute zu einem breiten Feld theoretischer Ansätze mit vielfältigen, teils kontroversen Perspektiven entwickelt. Dieses Seminar beleuchtet vielfältige Sichtweisen zu Themen wie Weiblichkeit/Männlichkeit, Geschlechterrollen, Unterordnung, Unterdrückung, Gewalt, Intersektionalität, Andro- und Eurozentrismus, Heteronormativität, und Reproduktion. Die Fallbeispiele stammen aus der Türkei, Afghanistan, Indien, Mexiko, Papua-Neuguinea, Senegal, Tunesien, Uganda, Simbabwe und weiteren Ländern. Letztlich wird die Frage der Positionalität der Forschenden im Zusammenhang mit politischem Engagement sowie mit Aktivismus diskutiert.
Die Texte für die Lektüre und Präsentationen sind hauptsächlich auf Englisch, die Vorträge und Diskussionen finden auf Deutsch statt.
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