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Bauernkrieg 1525 – Eine Ressourcengeschichte?


Dozent/in Schober
Veranstaltungsart Hauptseminar
Code HS251531
Semester Herbstsemester 2025
Durchführender Fachbereich Geschichte
Studienstufe Bachelor Master
Termin/e wöchentlich (Mo), ab 15.09.2025, 14:15 - 16:00 Uhr, HS 11
Umfang 2 Semesterwochenstunden
Turnus wöchentlich
Inhalt 1525 «rotteten» sich im Südwesten des heutigen Deutschlands die Bauern zusammen. Sie standen auf gegen ihre Obrigkeiten, für ihre religiöse und soziale «Freiheit» und gerechtere Naturalienabgaben sowie den Zugang zu weiteren natürlichen Ressourcen. Diese seien, so hätte Gott es vorgesehen, für alle da.
Worum ging es in diesem heissen Frühjahr und Sommer – die in mancherlei Hinsicht auch die nahe Eidgenossenschaft bewegen sollten? Um Religion, Macht oder doch eben um das Land und die Menschen, um Getreide, Fisch und Vieh sowie den Zugang zu Wasser und Energie? Tatsächlich waren die zunächst getrennt erscheinenden Anliegen der Bauern eng miteinander verbunden und formten eine umfassende Utopie des Zusammenlebens. Hinter den «Ressourcen» verbarg sich weit mehr als rein wirtschaftliche Anliegen.
Wie kaum ein anderes Ereignis der frühneuzeitlichen Geschichte wurden die Forderungen der Bauern und ihre Handlungen von späteren Generationen in den Dienst eigener Interessen gestellt. Der Bauernkrieg galt beispielsweise als romantisierter oder mitunter auch dämonisierter Kampf des «gemeinen Mannes» um eine jeweils passend definierte «Freiheit», oder, insbesondere in der DDR, als heroische «frühbürgerliche» Revolution im Frühkapitalismus. Das Thema Umwelt wurde anderen Aspekten – Religion, Freiheit, Männlichkeit, Staatsbildung – untergeordnet. Erst im Zuge des aktuellen 500-jährigen Jubiläums scheint es – in Zeiten der Klimakatastrophe – zaghaft an Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Im Kurs beschäftigen wir uns mit den Bauern (und sofern möglich Bäuerinnen), ihrer Situation und ihren Visionen für ihre Welt und Umwelt. Wir fragen danach, wie die verschiedenen historischen Erinnerungsnarrative den Blick auf die Quellen in der bisherigen Forschung beeinflussten und wie wir sie heute neu lesen können. Als Zugang dient uns auch der Vergleich mit der Eidgenossenschaft, beispielsweise mit dem sogenannten «schweizerischen» Bauernkrieg von 1653.
Sprache Deutsch
Begrenzung max. 30 Teilnehmende
Anmeldung ***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: http://www.unilu.ch/ksf/semesterdaten
Abschlussform / Credits Aktive Teilnahme / 4 Credits
Hinweise Der Leistungsnachweis umfasst die aktive Teilnahme und kleinere mündliche und schriftliche Aufgaben.
Literatur Lyndal Roper, Für die Freiheit. Der Bauernkrieg 1525, Frankfurt am Main 2024; Gerd Schwerhoff, Der Bauernkrieg. Geschichte einer wilden Handlung, München 2024.