Wirtschaft, Märkte, Konsum - Konventionentheoretische Perspektiven
Dozent/in |
Prof. Dr. Rainer Diaz-Bone |
Veranstaltungsart |
Hauptseminar |
Code |
HS251563 |
Semester |
Herbstsemester 2025 |
Durchführender Fachbereich |
Soziologie |
Studienstufe |
Bachelor |
Termin/e |
wöchentlich (Mi), ab 17.09.2025, 14:15 - 16:00 Uhr, Inseliquai 10 INE 214 |
Umfang |
2 Semesterwochenstunden |
Inhalt |
Das Grundproblem der Ökonomie ist die Konstruktion und Identifikation der Qualitäten von Produkten, Praktiken und Personen. Damit verbunden ist die Frage nach angemessenen Koordinationsformen und Bewertungsweisen (Valorisierungspraktiken). Die neopragmatische Institutionentheorie untersucht wie Menschen die Qualität und Normativität der Produktion, Distribution und Konsumtion auf institutionellen Logiken fundieren können. Dafür spielt das Konzept der Qualitätskonvention eine Schlüsselrolle.
Im Seminar soll der neopragmatische Institutionalismus eingeführt werden, der unter dem Namen „Ökonomie und Soziologie der Konventionen“ (kurz Konventionentheorie) zunächst in Frankreich als ein interdisziplinärer Ansatz entwickelt worden ist und sich mittlerweile als internationaler Ansatz etabliert hat. Im Seminar werden Konzepte und Denkweisen dieses Ansatzes eingeführt, beispielhafte Analysen werden besprochen und die Methodologie der Konventionentheorie wird vermittelt.
In jeder realen Ökonomie existiert eine Pluralität dieser Qualitätskonventionen und diese beziehen die wirtschaftliche Koordination auf ein kollektives Gut, auf ein Gemeinwohl. Damit wird deutlich, dass die Ökonomie, die Produktqualitäten, die Koordinationslogiken und Valorisierungen von Produkten durch (aber auch von) Konsumierende(n) unausweichlich auf moralisch-normative Ordnungen bezogen sind. Die Konventionentheorie hat eine eigene neopragmatische Perspektive auf Wirtschaft, Märkte und Konsum vorgelegt. Die Pluralität der Qualitätskonventionen generiert zudem kontinuierlich Spannungen und Konflikte zwischen diesen moralisch-normativen Denkweisen. Märkte werden als organisierte Strukturen gedacht, die durch Qualitätskonventionen in verschiedene Wertsphären eingeteilt sind. Märkte sind damit nicht einfach abstrakte Tauschmechanismen, sondern normative Welten, in denen Produzierende und Konsumierende die Valorisierung von Produkten koordinieren.
Die Konventionentheorie hat viele Studien zu Konsumgütern, zu Entwicklungen wie alternative Food Netzwerken oder grüner Urbanismus vorgelegt und wird darüber hinaus auch auf kulturelle Felder und politische Konflikte bezogen. Das Seminar wird einen Überblick über das breite Anwendungsspektrum der Konventionentheorie mit Bezug auf internationale Studien geben.
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Sprache |
Deutsch |
Anmeldung |
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Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Referat/Präsentation) / 4 Credits
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Kontakt |
rainer.diazbone@unilu.ch |
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