| Dozent/in |
Frau Dr. Christiane Hoth |
| Veranstaltungsart |
Übung |
| Code |
HS251631 |
| Semester |
Herbstsemester 2025 |
| Durchführender Fachbereich |
Geschichte |
| Studienstufe |
Bachelor
Master |
| Termin/e |
14-täglich (Mo), ab 15.09.2025, 10:15 - 12:00 Uhr, HS 11 |
| Umfang |
1 Semesterwochenstunde |
| Turnus |
14-tägig |
| Inhalt |
Landbesitz, Landnutzung und -konflikte gehören zu den zentralen Themen der Geschichte Lateinamerikas. Sie sind untrennbar mit Fragen (nicht) entlohnter Arbeit und sozialer Ungleichheit verbunden. Die Konzentration von Land in den Händen weniger, die Vertreibung indigener Gemeinschaften und die Umweltfolgen großflächiger Monokulturen und Rohstoffextraktion zeigen, wie eng soziale und ökologische Gerechtigkeit miteinander verwoben sind. Der Einsatz für Umweltungerechtigkeit betrifft insbesondere marginalisierte Gruppen wie Arbeiter:innen in informellen Sektoren, Landlose, indigene und afrolateinamerikanische Gemeinschaften sowie die städtische arme Bevölkerung. Die Übung untersucht die historische Entwicklung sozialer und ökologischer Ungleichheit in Lateinamerika aus einer interdisziplinären Perspektive. Wir analysieren Landfragen nicht nur als wirtschaftliches oder politisches Problem, sondern auch als ein Konfliktfeld, in dem Umwelt, Arbeit und soziale Gerechtigkeit zusammenhängen. Dabei werden in den ersten Sitzungen historische Prozesse wie die koloniale Aneignung von Land, die Plantagenwirtschaft des 19. Jahrhunderts und Landreformen betrachtet, um ihre Folgen für das 20. Jahrhundert besser einordnen zu können. Der Schwerpunkt liegt auf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts. Hier sind Themen wie die zunehmende Urbanisierung in Lateinamerika, eine neoliberale Wirtschaftspolitik der 1970er und 1980er Jahre in vielen Ländern der Region oder die aktuelle Extraktivismus-Debatte von Interesse. Besonderes Augenmerk liegt auf der Geschichte der Arbeit und der Rolle informeller Sektoren. Wie beeinflussten Landenteignungen und Urbanisierung die Entstehung von Prekarität? Welche sozialen Kämpfe um Arbeits- und Umweltrechte prägen die Region? Durch Fallstudien zu Agrarindustriellen, Bergbaukonflikten und urbanen Armutsökonomien untersuchen wir historische Kontinuitäten und Brüche. Die Übung kombiniert geschichtswissenschaftliche Methoden mit Ansätzen aus den Lateinamerikastudien und den Sozialwissenschaften. Ziel ist es, ein differenziertes Verständnis für die Verflechtung von Landfragen, Kapitalismus, Arbeit und Umweltgerechtigkeit zu entwickeln. Neben einem kurzen konzeptuellen oder theoretischen Input zu Beginn jeder Sitzung liegt der Fokus auf der Diskussion ausgewählter Fachliteratur sowie zeithistorischen seriellen Quellen sowie Text- und Bildquellen. |
| Schlagworte |
Nachhaltigkeit |
| Voraussetzungen |
Spanisch- oder Portugiesischkenntnisse sind keine Voraussetzung für die Teilnahme am Kurs. |
| Sprache |
Deutsch |
| Begrenzung |
max. 30 Teilnehmende |
| Anmeldung |
***Wichtig*** Um Credits zu erwerben ist die Anmeldung zur Lehrveranstaltung über das UniPortal zwingend erforderlich. Die Anmeldung ist ab zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach Beginn des Semesters möglich. An- und Abmeldungen sind nach diesem Zeitraum nicht mehr möglich. Die genauen Anmeldedaten finden Sie hier: http://www.unilu.ch/ksf/semesterdaten |
| Abschlussform / Credits |
Aktive Teilnahme (Textlektüre) / 4 Credits
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| Hinweise |
Learning Outcomes: - Die Studierenden sind in der Lage, einen reflektierten Umgang mit historischen Quellen sowie geschichtswissenschaftlicher Literatur zu pflegen. - Sie sind in der Lage, wissenschaftlich zu argumentieren, wissenschaftliche Erkenntnisse zu präsentieren und können sich differenziert zu Konzepten, Methoden und Theorien der Geschichtswissenschaft äussern. - Sie verfügen über einen Überblick zu ökologischen, sozialen und ökonomischen Entwicklungen. - Sie entwickeln ein Verständnis der historischen Kontinuitäten und Brüche in der Landfrage Lateinamerikas und können soziale, politische und ökologische Aspekte von Landkonflikten analysieren. - Sie können globale Verflechtungen von Landfragen, Kapitalismus, Arbeit und Umweltgerechtigkeit kritisch reflektieren. |
| Kontakt |
christiane.hoth@doz.unilu.ch |
| Literatur |
Eine ausführliche Literaturliste wird in der ersten Sitzung ausgehändigt. |